Das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig – Go big or go home

Wir als echte Norwegenliebhaber möchten euch heute eines unserer absoluten Lieblingsvorfächer vorstellen. Das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig ist genauso simpel, wie fängig. Wir haben bereits vor ein paar Jahren dieses genial einfache Rig für uns entdeckt und es hat uns noch nie im Stich gelassen und fast immer für die dicksten Fische im Boot gesorgt. Als Mitveranstalter des Dorschfestivals auf Hitra wissen nicht nur wir, sondern auch die vielen erfolgreichen Fänger die dicke Kugel mit dem ausgeklügelten Hakensystem sehr zu schätzen.

Was dieses Vorfach so unglaublich fängig macht, wie ihr damit am besten zu Werke geht und worauf ihr sonst noch achten solltet. Darum soll es in diesem Beitrag gehen. Keine Angst, wir wollen euch hier nicht zum Kauf überreden, denn mit den richtigen Komponenten und etwas Übung könnt ihr das Vorfach auch nachbauen. Aber wir vertrauen dem Rig zu 100 Prozent und never change a running system.

Wie ist das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig aufgebaut?

Das Vorfach ist, wie gesagt, sehr simpel aufgebaut. Es hat einen, mit lumineszierender Farbe beschichteten, Bleikopf welcher zusätzlich mit großen Augen bestückt ist. Um für alle Situationen, Tiefen und Strömungen vorbereitet zu sein, bietet die Firma Spro das System mit Bleiköpfen in 150 g, 250 g, 350 g und 450 g an.

Über einen Sprengring wird ein Edelstahlwirbel mit dem Bleikopf verbunden. Dieser sorgt dafür, dass sich der Köderfisch verführerisch drehen kann und es trotzdem keine Verwicklungen gibt. Wieder über einen stabilen Sprengring wird ein großer Einzelhaken mit dem Wirbel verbunden. Dieser Einzelhaken hat ein großes, gerade zur Hakenspitze zeigendes Öhr. Das sorgt für zusätzliche Bewegungsfreiheit unseres Köderfisches.

Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig

Hier seht ihr den Aufbau des Spro Norway Expedition Halibut 360° Rigs

In den Sprengring des Einzelhakens wird zu guter Letzt ein weiterer Wirbel eingehängt, an dem sich der Stinger mit einem stabilen Salzwasserdrilling befindet. Wie ihr sehen könnt, ist das System optimal zusammengestellt und bietet unserem Köder die maximale Bewegungsfreiheit. Dazu ist alles so flexibel gestaltet, dass gehakter Fisch so gut wie keine Chance hat sich auszuhebeln. Die Aussteigerquote geht quasi gegen null.

Das ganze System wird ausschließlich aus sehr hochwertigen, salzwasserfesten und mehrfach erprobten Komponenten hergestellt. Kein Wunder, denn Ziel sind die wirklichen Giganten!

Was macht das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig so besonders?

Das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig ist ein Vorfachsystem zum Angeln mit Naturködern. Theoretisch lassen sich auch große Gummifische damit anbieten, aber wir setzen es ausschließlich mit toten Köderfischen ein. Das ist auch ein sehr großer Schlüssel zum Erfolg. Nichts ist so attraktiv, gerade für die ganz großen Räuber, wie ihre natürliche Beute.

Ein Köderfisch hat immer das perfekte Aussehen und die dem Räuber bekannte Form. Wer schon einmal gesehen hat, wie verführerisch die Flanken einer fangfrischen Makrele blitzen, weiß genau, was wir meinen. Hinzu kommt, dass nichts die Geschmacksrezeptoren der Fische besser anspricht, als ein Naturköder. Eine perfekte Kombination also.

Einen zusätzlichen Reiz bietet die große, lumineszierende Bleikugel, welche das System auf Tiefe bringt. Die Kugel lädt sich mit Sonnen- bzw. UV-Licht auf und leuchtet auch noch in großen Tiefen nach. Das entgeht, auch bei schlechten Sichtverhältnissen, keinem gierigen Räuber. Dazu ist der Bleikopf mit überdimensionierten, reflektierenden Augen ausgestattet, die für einen zusätzlichen Reiz sorgen. Hier nochmal alle Vorteile auf einen Blick:

  • Naturködersystem für richtig dicke Räuber
  • einfache Köderführung
  • verschiedene optische Reize
  • simpel zu beködern
  • absolut verwicklungsfrei
  • hochwertige Komponenten
  • perfektes System für Totruten
  • verursacht wenig Hänger
Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig

Die stark lumineszierende Bleikugel des Naturködersystems

Ist das Rig nur für Heilbutt geeignet?

Ganz klar nein! Auch wenn das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig, wie es der Name schon verrät, ursprünglich für die riesigen Plattfische entwickelt wurde, so lässt sich eigentlich die ganze Palette der Räuber Norwegens damit überlisten. Wir haben schon so gut wie jeden Räuber damit auf die Schuppen legen können:

  • Heilbutt
  • Dorsch
  • Leng
  • Lumb
  • Seelachs
  • Pollak
  • Steinbutt
  • Seeteufel
  • verschiedene Haiarten

Wie gesagt, lässt sich kaum ein Räuber einen frischen Köderfisch entgehen. Besonders wenn dieser verführerisch und offensichtlich angeschlagen herumtaumelt und besonders leichte Beute suggeriert.

Wie und womit wird das Vorfach am besten beködert?

Das Beködern des Spro Norway Expedition Halibut 360° Rigs ist wirklich super einfach. Ihr müsst nur den großen Einzelhaken des Systems, ca. einen Zentimeter hinter der Maulöffnung, von unten durch die Schädelplatte des toten Köderfisches drücken. Achtet darauf, dass der Haken möglichst senkrecht sitzt und dass die Hakenspitze unbedingt frei ist. Auch wenn der Drilling des Stingers der Haken ist, der überwiegend im Fischmaul greift, so packt der Einzelhaken auch oft zu.

Habt ihr den Einzelhaken gesetzt, legt ihr den Köderfisch am besten auf den Boden, ein Brett oder eine andere gerade Fläche. Das hilft euch, den Stinger perfekt anzubringen. Setzt den Drilling so in die Flanke eures Köderfisches, dass die Schnur ordentlich Spannung hat. Das sorgt dafür, dass sich der Köderfisch ganz leicht krümmt. Genau diese leichte Krümmung lässt den Köder im Wasser später drehen und das macht die Räuber total verrückt.

So wird das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig beködert

Unsere favorisierten Köderfische sind ganz klar Makrelen und kleine Seelachse. Das System eignet sich bestens für Köderfische zwischen 18 und 28 Zentimetern. Heringe und Sardinen lassen sich aber auch gut mit dem Rig anbieten. Leider halten diese schmackhaften Köderfische, aufgrund ihrer weicheren Konsistenz und Haut nicht ganz so gut am Haken.

Wie wird das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig am bestens gefischt?

Wir haben mit dem System die besten Erfahrungen gemacht, wenn wir es so wenig wie möglich animieren. Das heißt keine Pilkbewegungen, kein Rucken, kein Absuchen der Wassersäule. Das System ist daher auch absolut perfekt für die Totrute geeignet und bringt hiermit meist die größten Fische ans Band.

Am besten ist es, wenn ihr das Köderfischsystem an leicht gestraffter Schnur zum Grund lasst und es fünf bis zehn Meter hochkurbelt. Jetzt einfach die Rute in der Hand halten, oder in den Rutenhalter legen. Das war es! Den Rest erledigen die Strömung und die Wellen. Weniger ist hier eindeutig mehr. Gerade ein Heilbutt schaut sich den Köder oft minutenlang neugierig an und verfolgt diesen. Unnatürliches Auf- und Abhüpfen würde die riesigen Plattfische eher vergrämen, als zum Anbiss animieren.

Welche Ausrüstung ist zu empfehlen?

Da das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig für die wirklich großen Räuber gedacht ist, sollte die Ausrüstung diesen Fischen auch gewachsen sein. Ihr werdet mit diesem genialen Naturködersystem auch viele kleinere Fische fangen. Aber meist zappelt es, je nach Köderfischgröße, doch ganz ordentlich am Haken.

Wir empfehlen Bootsruten mit einer Testkurve zwischen 30 und 50 lbs und in einer Länge bis maximal 2,40 m. Unser persönlicher Favorit sind Inlinerruten. Diese Ruten haben eine wunderschöne Aktion, weiche Spitzen und trotzdem Power ohne Ende. Die Ruten werden am besten mit kräftigen Multirollen kombiniert. Solltet ihr Stationärrollen bevorzugen, dann bitte ab einer 8000er-Größe.

Die Rollen sollten mit einer hochwertigen geflochtenen Schur zwischen 0,20 mm bis 0,28 mm bespult werden. Eine Tragkraft von 20 kg bis 30 kg ist mehr als ausreichend. Wir empfehlen Multicolorschnüre. Diese wechseln in bestimmten Abständen ihre Farbe. So weiß man immer genau, wie viel Schnur von der Rolle ist und wann ein gehakter Fisch an der Oberfläche ist.

Als Vorfachmaterial empfehlen wir ein 1 m bis 1,5 m langes Fluorocarbonvorfach mit einem kräftigen Einhänger. Das Vorfach könnt ihr über einen Knotenlosverbinder, oder ein Schlagschnurknoten mit der Haupftschnur verbinden. Schaut doch mal hier nach wie das geht.

Tipps und Tricks für das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig

An Tagen, an denen es besonders schlecht läuft, bieten wir unseren Köder gerne mal als „Flatterfisch“ an. Dazu schneidet ihr euren Köderfisch, mit einem Filetiermesser, von der Schwanzwurzel aus ca. sieben bis zehn Zentimeter weit ein. Das macht ihr so, als wenn ihr den Köderfisch filetieren wolltet. Ihr schneidet das Filet selbstverständlich nicht ab. Den Drilling des Stingers steckt ihr in die Filetseite mit der Mittelgräte. So können noch mehr Aromen aus dem Köderfisch ausströmen und der Fisch flattert zusätzlich unter Wasser.

Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig

Ein geniales Vorfach auch für die großen Räuber unserer Gewässer

Obwohl das System für die Angelei auf Heilbutt und Co. im hohen Norden entwickelt wurde, setzen wir es mittlerweile auch gern in unseren Gewässern ein. Gerade beim Vertikalangeln auf Waller ist das Vorfachsystem eine absolute Bank. Es ist beweglicher, als ein normales Fireballsystem und auch große Köderfische lassen sich perfekt präsentieren. Auch einige Hechte jenseits der Metermarke hat uns das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig schon beschert.

 

Wenn ihr eure nächste Norwegentour plant, solltet ihr diesem genialen Vorfach einfach mal eine Chance geben. Es ist wirklich super einfach anzuwenden und fängig ohne Ende. Wir sind jedenfalls restlos begeistert und sind uns sicher, ihr werdet es auch sein. Petri Heil und strammes Seil!

 

 

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