Es ist schon ziemlich kühn zu behaupten, dass die Polarisationsbrille ein absolutes Must-have für uns Angler ist. Wir sind sicher, dass die sogenannte Polbrille noch lange keinen guten Angler ausmacht. Aber für uns ist sie eins der wichtigsten Hilfsmittel am Wasser und wir möchten sie keinesfalls mehr missen. Warum das so ist und was eine Polbrille überhaupt ist, darum soll es in unserem heutigen Betrag gehen und wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen.
Was macht eine Polarisationsbrille überhaupt?
Wir möchten mit euch jetzt nicht in die Tiefen der Physik vordringen, um die genauen Hintergründe der Polarisation zu erklären. Trotzdem, möchten wir allen Interessierten kurz und hoffentlich verständlich erklären, wie dieses geniale Hilfsmittel funktioniert.
Licht wird, was fast jeder wissen dürfte, in der Physik als Welle betrachtet. Licht als Welle schwingt immer senkrecht zu seiner Ausbreitungsrichtung. Unser Sonnenlicht und das ist die Art von Licht, welches uns am Wasser interessiert, schwingt diffus in alle Richtungen. Das heißt, unser Sonnenlicht ist nicht geordnet, wie es bei einem Laserstrahl der Fall ist.
Trifft das Sonnenlicht auf die Wasseroberfläche, so wird ein Teil davon gebrochen und geht unter die Wasseroberfläche. Dadurch können wir Fische, Wasserpflanzen, den Gewässergrund und vieles mehr auch durch die Wasseroberfläche erkennen. Trotzdem gibt es hier einen Störfaktor, nämlich die Reflexion. Wie gesagt, wird ein Teil des Sonnenlichtes an der Wasseroberfläche gebrochen, aber auch ein Teil reflektiert. Der reflektierte Anteil ist dann als Spiegelung für uns sichtbar und macht es uns schwer, tiefer in die Unterwasserlandschaft zu schauen.
Genau hier kommt die Polarisation ins Spiel. Ein Polarisationsfilter, in unserem Fall die Polbrille, lässt das Licht nur in einer Schwingungsebene hindurch. So trifft das Licht, sozusagen abgeschwächt, aber gereinigt auf unser Auge. Wir sehen zwar alles etwas dunkler, aber die Reflexionen der Wasseroberfläche werden deutlich minimiert und wir können tiefer und schärfer unter die Wasseroberfläche sehen. Genau das wollen wir!
Welche Vorteile bringt uns die Polarisationsbrille?
Wir sind uns sicher, dass es unzählige Beispiele gibt, warum ein jeder Angler eine Polbrille in seinem Arsenal haben sollte. Wir möchten euch ein paar Beispiele aus unseren Erfahrungen am Wasser mitgeben, um zu verdeutlichen, warum wir die kleinen Helfer immer mit am Wasser haben.
Jeder Spinnangler kennt die Tage, an denen mal so gar nichts laufen möchte. Ihr werft und werft, wechselt die KöderEin Köder wird als Lockmittel genutzt, damit der Fisch am Haken anbeißt. Dabei unterscheidet man zwischen Kunstköder und Naturköder., fischt verschiedene Tiefenbereiche ab und es geht so gar nichts. So vermutet ihr es jedenfalls, da in der RuteDie Rute ist ein anderes Wort für Angel oder die lange Schreibweise Angelrute. Eine perfekte Rute zeichnet sich durch die Anpassung an die gewünschte Angelmethode aus. Je nach Zielfisch und Angelmethode braucht man unterschiedliche Eigenschaften der Rute. Beispielsweise kann die Rutenaktion unters kein Zupfer zu spüren ist. Ohne eine Polbrille seht ihr, gerade wenn das Licht von vorn kommt, nur die blanke Wasseroberfläche. Mit einer Polarisationsbrille hingegen könnt ihr die entscheidenden Meter weiter bzw. tiefer ins Wasser schauen. In könnt erkennen, dass der ein oder andere HechtDer Hecht ist wohl einer der beliebtesten Raubfische beim Angeln. Mit einer beeindruckenden maximalen Körperlänge von bis zu 150 cm und einer enormen Schnellkraft, ist der Drill ein wahres Abenteuer. Wir haben natürlich die passenden Beiträge zum Hecht:
• Hecht
• Hechtangeln
• eurem KöderEin Köder wird als Lockmittel genutzt, damit der Fisch am Haken anbeißt. Dabei unterscheidet man zwischen Kunstköder und Naturköder. bis fast vor die Füße folgt. Ohne die Brille angelt ihr einfach wie gehabt weiter, mit dem besseren Blick der Polbrille könnt ihr den Fisch jetzt gezielt anwerfen und vielleicht doch noch zum Anbiss überreden.
Ihr seid Karpfenangler und möchtet, bevor ihr eure Futtersession vorbereitet, oder euer Lager aufbaut, den perfekten Platz finden. Überhängende Bäume, Krautfelder, Abbruchkanten und andere Strukturen unter Wasser sind immer interessant für die dicken Rüsselmäuler. Die Polbrille hilft euch hier, jedenfalls für alles was in Sichtweite liegt, ganz enorm. Mit ihrer Hilfe könnt ihr im besten Fall sogar die bekannten Frasslöcher im Kraut erkennen und genau dort euren KöderEin Köder wird als Lockmittel genutzt, damit der Fisch am Haken anbeißt. Dabei unterscheidet man zwischen Kunstköder und Naturköder. präsentieren.
Auch auf dem Meer ist die Polbrille ein ganz wichtiges Hilfsmittel. Plötzlich aufkommende Tangwälder, oder steil ansteigende Kanten lassen sich im glasklaren Meerwasser leicht erkennen und genau hier lauern viele Fische. Ihr könnt viel besser erkennen, wie sich Seitenarmmontagen in der Drift strecken und diese so sanft und verwicklungsfrei in die Tiefe herablassen. Und jeder Meeresangler kennt den ganz besonderen Moment, wenn der Blick durch die Polarisationsbrille einen dicken Fisch in zehn Metern Tiefe erkennen lässt.
Die Vorteile der Polbrille auf einen Blick
- verringert die Reflexionen der Wasseroberfläche
- weitere und tiefere Sicht unter die Wasseroberfläche
- Fische können besser erkannt werden
- Strukturen werden besser sichtbar
- Schutz vor UV-Strahlung
Was macht eine gute Polarisationsbrille aus?
Eine gute Polbrille muss nicht unbedingt teuer sein. Einsteigermodelle sind schon ab ca. 20 Euro im Fachhandel erhältlich und sind von der Funktionsweise her, absolut identisch mit den teuren Brillen. Wie kann das sein, werden sich viele fragen. Schlussendlich kommt der Polarisationseffekt durch das Aufbringen einer speziellen Folie auf die Brillengläser zustande. Diese Folien werden von nur wenigen Herstellern produziert und sind in der Qualität relativ vergleichbar.
Die großen Unterschiede im Preis kommen dann wieder durch die Qualität der einzelnen Komponenten und der Verarbeitung zustande. Bei sehr günstigen Modellen kann es vorkommen, dass die Polarisationsfolie schlecht aufgeklebt wurde und es so zu Verzerrungen im Blickfeld kommt. Auch das Material und die Verarbeitung der Gläser kann deutlich schlechter sein, genau wie die Passform und der UV-Schutz. Wichtig ist auch, dass die Brille wenig zusätzliches Licht an den Seiten hinein lässt. Durch möglichst wenig Fremdlicht erhalten wir ein besseres Bild durch die polarisierten Gläser. Achtet also auf folgende Eigenschaften:
- gute Verarbeitung
- wertige Gläser mit einer gute aufgetragenen Folie
- möglichst geschlossene Bauweise
- UV-Schutz
- angenehme Passform
Was machen Brillenträger?
Für Brillenträger gibt es zwei Optionen, um eine Polbrille zu nutzen. Zum einen gibt es im gut sortierten Fachhandel sogenannte Clip-On-Brillen. Diese werden mithilfe zweier Clips einfach oben auf die eigene Brille gesteckt. So hat man den gewünschten Polarisationseffekt und die entsprechende Sehstärke ganz einfach kombiniert. Die Clip-Ons lassen sich bei Bedarf meist sogar hochklappen. Trotzdem ist das Ergebnis hier meist nicht ganz optimal, da immer ein gewisser Zwischenraum bleibt, der das Bild verzerren kann.
Möglichkeit Zwei bieten die Optiker. Hier kann eine Brille mit Polarisationsfilter in der entsprechenden Sehstärke bestellt werden. Diese Brillen bieten dann eine optimale Funktion, sind aber häufig sehr kostenintensiv.
Welche Farbe sollten die Brillengläser haben?
Hier gibt es kein Richtig und Falsch und ambitionierte Angler, besonders die Fliegenfischer unter uns, haben oftmals mehrere Polbrillen im Sortiment. Wie gesagt ist der Polarisationseffekt immer gleich, aber je nach Wetterlage kann die Farbe der Gläser besser, oder schlechter sein.
Bei strahlendem Sonnenschein, also hellen Lichtverhältnissen, sind bräunliche bzw. bläuliche Gläser von Vorteil. Sie bieten zudem auch den besten Schutz vor UV-Strahlung. Ist der Himmel hingegen bewölkt, kommen hellbraune, oder gelbe Brillengläser zum Einsatz. Sie verstärken das einfallende Licht und hellen das Bild gefühlt etwas auf. Unsere Empfehlung und ein guter Allrounder sind Polarisationsbrillen mit hellgrauen Gläsern. Sie sind bei jeder Witterung gut angepasst und bieten zudem die beste Farbtreue.
Ist die Polarisationsbrille nur für Angler gedacht?
Ganz klar nein, denn den Polarisationseffekt können wir uns auch im Alltag zunutze machen. Zuerst bieten Polbrillen immer einen gewissen Schutz vor, für die Augen schädlicher, UV-Strahlung. Sie sind also mit Sonnenbrillen vergleichbar. Eine große Hilfe sind sie aber auch beim Autofahren. Gerade wenn es regnet, bzw. geregnet hat und durch die Autos ein leichter Sprühnebel entsteht, so leistet die Polbrille beste Dienste.
Die Reflexionen der feinen Wassertropfen werden nämlich genau so minimiert, wie es an der Wasseroberfläche am Fluss oder See der Fall ist. Mit einer Polarisationsbrille lässt es sich bei Sprühnebel deutlich vorausschauender und entspannter mit dem Kraftfahrzeug fahren.
Wir hoffen, wir konnten euch mit unserem Artikel etwas näher bringen, warum die Polarisationsbrille für uns ein absolutes Must-have ist. Wir möchten sie jedenfalls weder am Wasser, noch beim Autofahren missen und den ein oder anderen Bonusfisch hat sie und definitiv auch schon gebracht!
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