Die meisten Angler denken beim Thema Dickdorsch, Seelachs, Leng und Co. an die steilen Küsten und Fjorde Norwegens. Das Land im hohen Norden ist auch definitiv eine Reise wert und lässt jedes Jahr zahlreiche Anglerherzen höher schlagen. Aber warum in die Ferne schweifen? Das gelbe Riff liegt quasi vor der Haustür und bringt auch immer wieder richtig kapitale Fische hervor.
Was ist das gelbe Riff eigentlich?
Das gelbe Riff ist eine Art Hochplateau bzw. ein Abhang am Rand der sogenannten norwegischen Rinne, die bis zu 700 m tief ist. Das für uns Angler interessante Gebiet erstreckt sich über eine Länge von ca. 150 km und ist rund 20 km breit. Also ausreichend Platz für große Fänge. Zu finden ist das gelbe Riff, das seinen Namen vom gelben Kalksandstein am Untergrund hat, ungefähr 30 bis 40 km vor der Westküste Nordjütlands in Dänemark.
Durch seine Lage und Form herrschen hier hervorragende Bedingungen für alle Arten von Meeresbewohnern. Ständig wird, durch den Gezeitenhub verstärkt, Nahrung angespült. So kommt es zu einem sehr großen Aufkommen an Kleinstlebewesen, was natürlich zahlreiche Fische und schlussendlich auch die großen Räuber anlockt.
Welche Fische sind am gelben Riff zu erwarten?
Hauptfisch ist auf jeden Fall der Dorsch, der am Riff das ganze Jahr anzutreffen ist und das in Größen von teils über 60 Pfund. Wie gesagt ist der Dorsch ein ganzjähriger Bewohner dieser imposanten Unterwasserlandschaft. Als beste Fangzeit für die kapitalen Exemplare gilt jedoch die Zeit von März bis Mai und August bis September.
Die kampfstarken Seelachse bzw. Köhler ziehen im Frühjahr bis Sommer aufs Riff, um Beute zu machen. Diese schmackhaften Fische werden dann in Größen bis zu 30 Pfund gefangen und bieten dem Angler einen meist unvergesslichen Kampf, besonders an etwas leichteren Gerät. Auch der Pollack ist eher zur wärmeren Jahreszeit am Riff anzutreffen, obwohl auch ganzjährig Fänge möglich sind. Gewichte bis 20 Pfund sind durchaus möglich, auch wenn der Durchschnitt kleiner ist.
Von Frühjahr bis Herbst können oft stattliche Lengs überlistet werden. Diese erreichen am gelben Riff meist nicht so kapitale Größen, wie vor der norwegischen Küste, aber mit Fischen bis 40 Pfund kann immer gerechnet werden.
Was aber den ganz besonderen Charme des gelben Riffs ausmacht, sind die vielen anderen Fischarten, mit denen immer wieder zu rechnen ist. Das auch in kapitalen Größen. Neben den Hauptfischarten werden folgende Fische immer wieder gefangen:
- Seeteufel
- Seehecht
- Lumb
- Schellfisch
- Steinbutt
- Heilbutt
- Scholle
- Nagelrochen
- Heringshai
Das gelbe Riff – Was muss ich denn beachten?
Wichtig ist erstmal, dass ihr für das Angeln auf dem gelben Riff den dänischen Sportangelschein benötigt. Dieser ist mittlerweile ganz bequem online zu erwerben und kostet 185 dänische Kronen, also ca. 25 €.
Aktuell gibt es für das Angeln auf dem gelben Riff keine Fang- bzw. Ausfuhrbegrenzungen. Ihr könnt also so viel Fisch mitnehmen, wie es der Platz in der Kühltruhe hergibt. Es wird aber gerne gesehen, wenn auch hier mit Augenmaß und Respekt vor dem Bestand geangelt wird.
Da oft in größeren Tiefen geangelt wird, können die gefangenen Fische nicht zurückgesetzt werden, da sie den Druckausgleich nicht kompensieren können. Ein solcher Fisch muss entnommen werden und wenn die Kühltruhe voll ist, sollte auch Schluss sein.
Wir hoffen, dass wir euch das Angeln auf dem gelben Riff in diesem Artikel schon etwas näher bringen konnten. In unserem kommenden Teil zum gelben Riff möchten wir euch einen Überblick über die verschiedenen Angelmöglichkeiten, die Ausrüstung und die Angelmethoden geben. Also bleibt gespannt!
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