Bankstick oder Rodpod – Das ist hier die Frage

Besonders die Neueinsteiger unter uns fragen sich irgendwann, wie möchte ich meine geliebten Ruten beim Ansitzangeln sinnvoll ablegen? Bankstick oder Rodpod, das ist dann die Frage. Wir möchten euch in diesem Beitrag ein paar Fakten zu diesen verschiedenen Rutenhaltern geben und euch die Entscheidung vielleicht etwas vereinfachen. Also auf ins Thema und lasst uns doch einfach mal mit den komischen Begriffen anfangen.

Bankstick oder Rodpod – Wovon reden die hier eigentlich?

Wie viele unserer alltäglichen Ausrüstungsgegenstände tragen auch diese zwei beliebten Arten von Rutenhaltern englische Namen. Man kann es sehen, wie man will, aber einen Bankstick kennen, vermutlich deutlich mehr Angler, als einen Erdspieß. Bank heißt auf Englisch das Ufer und Stick ist der Stock oder der Stab.

Das Rodpod setzt sich aus den Worten Rod für Rute und Pod für Halter zusammen. Damit ist die Funktion auch gleich ziemlich gut erklärt.

Warum verwendet man denn eigentlich einen Bankstick oder ein Rodpod?

Es kommt nur sehr selten in unserem Anglerleben vor, dass wir gemütlich auf einem Steg sitzen, unsere Ruten entspannt auf den Holzplanken ablegen können und auf den großen Fang warten. Oft sitzen wir am Ufer von Seen und Flüssen, mitten in der Natur und damit auch mitten in nicht ganz so sauberen Terrain. Oder wir sitzen am Strand am Meer, oder in einem großen Buhnenfeld auf einer Sandbank. Wo wollen wir hier unserer Ruten ablegen?

Sand, Erde und Schmutz sind der Todfeind unserer Angelruten und besonders der unserer Angelrollen. Kommen Sandkörner und Schutzteilchen in die Rolle, oder auch zwischen die Teile einer Telerute, geht ganz schnell etwas kaputt. Aus diesem Grund, natürlich auch aus ein paar anderen, empfehlen wir euch eine vernünftige Rutenablage, wie einen Bankstick, oder ein Rodpod. Hier liegt eure Rute sicher über dem Boden und auch bei Regen kann nichts passieren. Perfekt!

Woraus bestehen denn die Rutenhalter?

Banksticks oder Rodpods können aus verschiedensten Materialien hergestellt werden. Wichtig ist eine gewisse Steifigkeit des Materials, sodass unsere Angelruten immer sicher und stabil liegen. Heutzutage wird am häufigsten Aluminium und Edelstahl zur Herstellung der Rutenhalter verwendet. Carbon kommt aber auch immer häufiger vor.

Aluminium hat den großen Vorteil, dass es stabil ist und verhältnismäßig leicht. Ein weiterer Vorteil ist, dass Aluminium nicht rostet. Zwar reagiert eine ungeschützte Oberfläche dieses Metalls mit Sauerstoff, aber die dadurch entstehende, sehr dünne Oxidschicht schützt das darunter liegende Metall perfekt. Selbstverständlich werden Rutenhalter aus Aluminium zusätzlich, für noch mehr Schutz und ein ansprechendes Äußeres, mit einer Lackschicht versehen.

Rutenhalter aus Edelstahl sind quasi für die Ewigkeit gemacht. Edelstahl ist enorm belastbar, sehr stabil und perfekt gegen alle Umwelteinflüsse beim Angeln geschützt. Nachteile von Edelstahl sind das relativ hohe Gewicht und der hohe Anschaffungspreis. Obwohl sich dieser durch die Langlebigkeit schnell wieder rechnet.

Bankstiks und Rodpods aus Carbon sind super leicht, sehr verwindungssteif und zugfest. Allerdings ist auch der Anschaffungspreis sehr hoch und das Material ist deutlich anfälliger gegen Stöße und Schmutz als die Konkurrenz aus Metall.

Wie und warum Banksticks verwenden?

Wie bereits erwähnt sind Banksticks längliche Spieße, welche man in die Erde steckt, um dann darauf (wenn nicht bereits vormontiert) eine Rutenauflage zu montieren. Am unteren Ende besitzen sie eine Spitze und oben ein genormtes Gewinde. Gute Banksticks bestehen aus zwei Teilen und lassen sich teleskopieren und somit in der gewünschten Höhe fixieren. So lassen sich Unebenheiten am Ufer, bzw. der Uferböschung, einfach ausgleichen und der Rutenwinkel verändern.

Bankstick oder Rodpod

Einfache Banksticks mit Rutenauflage

Prinzipiell gibt es zwei Arten, die Rute mit Banksticks abzulegen. Zum einen kann man die Rute nur auf einem Rutenhalter ablegen, wodurch sie mit der Spitze immer nach oben steht. Zum anderen kann man auch zwei Banksticks nutzen, um die Rute horizontal ruhen zu lassen.

Bankstick oder Rodpod und die Sache mit dem Gewinde

Da wir das Thema bereits angesprochen haben und wir häufiger danach gefragt werden, hier eine kurze Erklärung. Egal ob Banksticks, Rodpods, Bissanzeiger, Kescherstäbe, Kescherköpfe, Rutenauflagen und vieles mehr, das Gewinde ist fast ausnahmslos gleich. Allerdings ist es, die Namen der Ausrüstungsgegenstände lassen es vermuten, ein englisches Gewinde.

Bankstick oder Rodpod

Aufschraubbare Rutenauflage mit Klemmfunktion

Ihr braucht also nicht nach passenden Teilen, oder Schrauben im metrischen System suchen. Genau gesagt handelt es sich um ein 3/8 Withworth-Gewinde nach DIN11, welches hier verwendet wird.

Vorteile von Banksticks

Banksticks sind sehr schnell und einfach aufzubauen und zudem einfach mega flexibel einzusetzen. Was ist einfacher, als einen Spieß in die Erde zu schieben, eine Rutenauflage aufzuschrauben und entspannt die Rute darauf abzulegen. Auch bei der horizontalen Variante mit zwei Rutenhaltern ist dabei kaum Mehraufwand zu betreiben.

Durch den einfachen und schnellen Aufbau geht auch ein eventueller Platzwechsel sehr schnell vonstatten. Banksticks sind verhältnismäßig leicht, schnell einsatzbereit und lassen sich gut verstauen. Viele Rutentaschen haben extra Seitenfächer für Banksticks, was die Sache nochmals erleichtert.

Bankstick oder Rodpod

Moderne Banksticks aus Aluminium mir Schraubspitze

Habt ihr mehrere Erdspieße in eurem Besitz, so könnt ihr eure Ruten am Ufer sehr schön verteilen und so gleich mehrere Hotspots abfischen. Zudem steht ein tief in die Erde geschobener Bankstick einfach bombenfest und hält, in Kombination mit einer entsprechenden Rutenauflage, auch schnell und stark abziehenden Fischen stand.

Ein weiterer und nicht gerade unerheblicher Vorteil dieser Art der Rutenhalter ist der günstige Anschaffungspreis. Selbst qualitativ hochwertige Banksticks aus Edelstahl sind im Vergleich zu einem Rodpod doch deutlich günstiger zu erwerben. Gerade Einsteiger, oder Jungangler wissen das zu schätzen.

Nachteile von Banksticks

Wie so oft im Leben ist ein Vorteil auch gleichzeitig ein Nachteil. Banksticks müssen, wie gesagt, im Boden verankert werden. Ist der Boden dafür aber zu hart, angelt ihr in einer Steinpackung, oder es ist generell verboten etwas in die Erde zu bohren, dann ist der Erdspieß keine Option. Bitte informiert euch vor dem Angeln immer, oder die Benutzung dieser tollen Helfer auch erlaubt ist. Gerade an Kanälen ist die Verwendung, unter nicht unerheblichen Strafen, oft untersagt.

Verwendet ihr Rutenauflagen für mehrere Ruten (Buzzerbars), kann es sein, dass sich beim Biss die Banksticks verdrehen. Hier gibt es zwar Hilfsmittel, um die Erdspieße zu fixieren, aber das geht dann doch deutlich auf Kosten der Einfachheit und der Flexibilität.

Warum zum Rodpod greifen?

Rodpods haben sich, besonders unter Karpfenanglern, als praktische Rutenhalter etabliert. Es gibt mittlerweile zig verschiedene Varianten, aber schlussendlich liegen hier immer zwei bis vier Ruten griffbereit nebeneinander. Sehr selten werden Rodpos mit nur einer Rute verwendet. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Rodpods. Einmal die Variante mit vier Beinen, bzw. zwei Beinpaaren. Zum anderen gibt es die sogenannten Tripods, welche auf drei Beinen stehen.

Bankstick oder Rodpod

Hochwertiges Tripod

Rodpods mit vier Beinen stehen sehr stabil und sind, einmal aufgebaut, sehr kippsicher. Sie benötigen allerdings beim Aufbau bzw. der Ausrichtung ein wenig mehr Zeit, als die dreibeinigen Kollegen. Tripods sind etwas weniger stabil, was man beim Angeln mit straff eingestellter Bremse beachten sollte, dafür aber extrem schnell ausgerichtet. Meist reicht es hier ein Bein zu justieren und schon ist alles, sprichwörtlich, im Lot.

Die Beine eines guten Rodpods tragen das Grundgerüst des Rutenhalters, welches sich in der Länge und im Winkel einstellen lässt. Die Rutenablagen, bzw. die Bissanzeiger werden in die, bereits erwähnten, Buzzerbars eingeschraubt und schon ist alles einsatzbereit.

Welcher Vorteile bietet mir ein Rodpod?

Einer der größten Vorteile ist sicherlich, dass man sehr stabil alle seine Ruten an einem Platz zusammen liegen hat. Beangelt man mit allen Ruten genau einen Platz, ist ein Rodpod einfach genial. Zudem ist es auch an sehr kleinen Angelplätzen ausgesprochen praktisch, da durch den kompakten Aufbau, wenig Fläche vereinnahmt wird. Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität, was den Winkel der Ruten angeht. Moderne Rodpods lassen sich an mehreren Punkten, blitzschnell im Winkel verändern. So kann man perfekt auf sich verändernde Situationen am Wasser reagieren.

Bankstick oder Rodpod

Rodpod als Highpod zum Flussangeln aufgebaut

Ein Rodpod kann beispielsweise beim Angeln im Stillwasser so ausgerichtet werden, dass die Rutenspitzen leicht nach unten zeigen und dem Schnurverlauf zum Gewässergrund folgen. Angelt man hingegen im Fluss, kann es hilfreich sein, die Rutenspitzen steil nach oben zeigen zu lassen und weniger Schnur im Wasser zu haben und somit den Strömungsdruck zu minimieren. Das ist mit ein und demselben Rodpod einfach möglich.

Ein weiterer, großer Vorteil dieser Art von Rutenhalter ist, dass sie fast überall einsetzbar sind. Da die Beine nicht im Boden verankert werden müssen, kann einem der Untergrund egal sein. Selbst in einer Steinpackung kann ein Rodpod sicher aufgebaut werden. Gerade an Gewässern, an denen es verboten ist etwas in den Boden zu stecken, ist ein Rodpod der perfekte Rutenhalter.

Gibt es Nachteile?

Selbstverständlich hat ein Rodpod auch einige Nachteile, die nicht unerwähnt bleiben sollen. Zum einen kann die kompakte Rutenpräsentation beim Drill kampfstarker Fische zu Problemen führen. Dadurch, dass die Ruten sehr eng beieinander liegen, ziehen die Fische häufig auch durch die Schnüre der anderen Ruten und sammeln die Montagen mit ein. Besonders nachts gibt das oft einen ordentlichen Schnursalat.

Bankstick oder Rodpod

Modernes Rodpod mit Buzzerbars für vier Ruten

Da die Beine eines Rodpods nicht im Boden verankert werden, ist es nicht ganz so stabil, wie im Boden steckender ein Bankstick. Ein Rodpod nimmt beim Transport immer mehr Platz ein, als ein paar Erdspieße und wiegt auch etwas mehr. Geht hier mal etwas kaputt und lässt sich nicht mehr reparieren, so muss meist der ganze Rutenhalter ausgetauscht werden. Das kann, besonders durch den höheren Anschaffungspreis, doch ein ziemliches Loch in den Geldbeutel reißen.

Bankstick oder Rodpod – Ein kurzes Fazit

Schlussendlich muss jeder Angler selbst entscheiden, welche dieser beiden Rutenauflagen am besten geeignet ist. Achtet darauf, wie und wo ihr angeln wollt und was für euch und eure Ruten am sichersten und am komfortabelsten ist. Die richtig verrückten Angler haben oftmals beide Varianten im Angelkeller und sich so auf alle Gegebenheiten vorbereitet.

Wir hoffen, wir konnten ein bisschen Licht ins Dunkel der Rutenhalter bringen und wünschen euch eine gute Zeit beim schönsten Hobby der Welt. Petri Heil!

Rate this post

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Noch mehr Artikel aus unserem Blog lesen:

Petri Heil – woher kommt das eigentlich?

Der Morgen hängt neblig über dem Fluss und ein Angler stapft an einem anderen vorbei zu seinem Platz. „Petri Heil!“, wünscht er seinem Kameraden. Der andere Angler winkt kurz und gibt zurück „Petri Dank!“. Aber was heißt das eigentlich? Was heißt Petri Heil...

Das Angelzelt – Mit der richtigen Pflege ein treuer Begleiter

Wir Angler sind manchmal schon etwas verrückt. Auf der Suche nach dem nächsten Fisch verbringen wir oftmals viele Tage und Nächte am Wasser und das bei Wind und Wetter. Das Angelzelt ist da ein treuer Begleiter, schützt uns vor den Elementen und macht es uns am Wasser...

Super leckeres Welz Rezept: Welsgulasch

Wir haben ein herbstliches Wels Rezept für euch, mit dem euer Fang euch garantiert schmeckt: macht unser Welsgulasch einfach nach!

Angeln mit Futterkorb

Wir sprechen über das Angeln mit Futterkorb, also das Feederangeln. Lerne hier alles über Vorteile, Ausrüstung und Zielfische.

Das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig – Go big or go home

Wir als echte Norwegenliebhaber möchten euch heute eines unserer absoluten Lieblingsvorfächer vorstellen. Das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig ist genauso simpel, wie fängig. Wir haben bereits vor ein paar Jahren dieses genial einfache Rig für uns entdeckt und...

Kategorien

Archiv

Der Palomar-Knoten – Einfach, schnell und unglaublich stark

Der Palomar-Knoten – Einfach, schnell und unglaublich stark

Es ist immer wieder interessant, mit anderen Anglern ins Gespräch zu kommen und sich über verschiedene Angelmethoden und -techniken auszutauschen. Oft kommt man dabei auf das Thema Knoten zu sprechen und wir sind immer wieder erstaunt, wie wenige Angler einen unserer...

Monofile Raubfischvorfächer – Dickes Mono, dicke Räuber

Monofile Raubfischvorfächer – Dickes Mono, dicke Räuber

In unserem heutigen Beitrag soll es darum gehen, wie man sich monofile Raubfischvorfächer einfach selbst herstellen kann. Wir haben häufig Anfragen zu diesem Thema bekommen und wollen euch unsere Vorgehensweise erklären. Selbstverständlich haben wir auch wieder ein...

Libra Lures – Erfolgreich und ohne Aufwand am Forellensee angeln

Libra Lures – Erfolgreich und ohne Aufwand am Forellensee angeln

Die Temperaturen sinken, die Fische werden langsam träger und für die Raubfischangler steht vielerorts die Schonzeit bevor. Aber einen richtigen Angler hält es nicht auf dem Sofa und ein Ausflug an den nächstgelegenen Forellensee ist eine willkommene Abwechslung....