Unsere gängigsten Hechtmontagen

Nachdem wir euch unsere favorisierten Hechtrigs vorgestellt haben, möchten wir in diesem Beitrag auf die entsprechenden Hechtmontagen vorstellen, mit denen ihr sicher zum Erfolg kommt. Im Grunde genommen werdet ihr die Montagen auch vom Angeln auf andere Zielfische kennen. Trotzdem gibt es auch hier einige Feinheiten, die den entscheidenden Unterschied machen können. Also rein in die Thematik der etwas „gröberen“ Montagen für die großen und kampfstarken Räuber!

Unsere Hechtmontagen: Posenmontage und Grundmontage

Wir angeln überwiegend mit zwei verschiedenen Montagen auf Hechte. Zum einen mit der Posenmontage und zum anderen mit der Grundmontage. Eine weitere beliebte Montage ist das Unterwasserposensystem. Dieses ist aber deutlich komplexer und vielleicht erwartet euch ja hierzu auch noch ein spannender Beitrag.

Die Posenmontage ist unser Favorit, wenn es um Tagesansitze von Frühjahr bis Herbst geht. Hier spielt sie ihr volle Stärke aus. Die Grundmontage kommt zum Einsatz, wenn wir mehrere Tage am Wasser sind und auch nachts unser Glück versuchen. Aber auch tagsüber kommt diese Montage zum Einsatz, besonders in der kalten Jahreszeit.

Vorab noch etwas Grundlegendes zum verwendeten Material. Wir nutzen zum Hechtangeln kräftige Karpfenruten in 12 – 13ft Länge und mit einer Testkurve von 3 – 3,5lbs. Die Ruten haben idealerweise eine weiche Spitze und ein kräftiges Rückgrat. So können wir unsere toten Köderfische auf gute Distanzen auswerfen und haben im Drill ordentlich Reserven zur Verfügung.

Als Rollen kommen bei unseren Hechtmontagen ebenfalls große und kräftige Karpfenrollen zum Einsatz, die mit einer weichen monofilen Schnur zwischen 0,35 und 0,40mm bespult sind. Ein großer gummierter Kescher, eine große Lösezange und ein kräftiger Seitenschneider sollten ebenfalls immer mit dabei sein.

Die Posenmontage

Wie wir es schon erwähnt haben, kommt die Posenmontage von Frühjahr bis spät in den Herbst zum Einsatz. Dann fast immer tagsüber. Unserer Erfahrung nach geht die Bissfrequenz beim Posenangeln in der Nacht deutlich nach unten, steigt aber beim Grundangeln wiederum. Das Besondere an der Posenmontage ist, dass sie nicht statisch ist. Ein am Grund angebotener Köderfisch liegt fest an seiner abgelegten Stelle. Der tote Köderfisch an der Pose wird durch Wind und Unterwasserströmungen hingegen immer bewegt.

Euer Köderfisch macht also „Strecke“ und sucht so die hungrigen Räuber für euch. Wenn es das Gewässer und die Bedingungen zulassen, setzen wir sehr gerne Segelposen ein. Die suchen Mithilfe des Windes schnell und effektiv große Gewässerflächen ab. Eine mega spanndene Angelei!
Aber wie sieht so eine Posenmontage eigentlich aus? Nicht anders als alle anderen Posenmontagen halt nur etwas „gröber“. Ihr zieht zuerst einen Faden- oder Gummistopper auf eure Hauptschnur. Dann folgt eine etwas größere Kunststoff- oder Glasperle. Diese Perle sollte etwas größer sein als die Schnurdurchführung der verwendeten Pose. Ihr könnt aber auch einen Posenwirbel nutzen, in den die Pose einfach ein gehangen wird. Jetzt solltet ihr euer Bleigewicht mit auf die Schnur ziehen. Achtet darauf, dass der Köderfisch und das Bleigewicht eure Pose gut austarieren sollten. Hier müsst ihr manchmal etwas herumprobieren. Aber je besser ihr die Pose ausbalanciert, desto besser steht sie nachher im Wasser und je weniger Widerstand hat der Fisch bei der Köderaufnahme.

Nach dem Bleich kommt eine weitere Perle mit auf die Hauptschnur. Anschließend knotet ihr einen kräftigen Wirbel mit Einhänger an. Wir nutzen hierfür fast ausschließlich den Palomarknoten. Jetzt hängt ihr eurer Posenrig in den Einhänger ein, ködert euren Köderfisch an. Wenn ihr jetzt noch euren Angelplatz gut ausgelotet habt und euch für eine erfolgversprechende Tiefe entschieden habt, heißt es den Stopper entsprechend einzustellen und auf geht’s.

Als kleiner Tipp empfehlen wir euch den Bügel der Rolle offenzulassen. Um zu verhindern, dass der Wind euch immer wieder Schnur von der Rolle zieht und sich ein ungewollt großer Schnurbogen bildet, hier ein kleiner Trick. Ihr wickelt ein kleines Gummiband um den Blank eurer Rute, leicht vor der Rolle. Jetzt nehmt ihr eine kleine Schlaufe eurer Hauptschnur und schiebt diese unter das Gummiband. Jetzt können Wind und Strömung euch nicht mehr ungewollt Schnur von der Rolle ziehen, ein Fisch merkt aber keinen Widerstand, solltet ihr gerade nicht aufmerksam sein, während der Biss erfolgt.

Die Grundmontage

Im Winter und nachts werden die Hechte oft zu Sammlern und jagen nicht mehr so aktiv. Hier schlägt die große Stunde der Grundmontage. Auch diese ist vom Prinzip her sehr einfach und ähnlich den bekannten Grundmontagen vom Karpfen- oder Aalangeln.

Wir nutzen hier sehr gerne und mittlerweile fast ausschließlich die sogenannten „Running Rigs“ aus dem Karpfen- bzw. Feederbereich. Diese eigenen sich einfach perfekt und meist ist in diesen kleinen Sets alle benötigten Komponenten enthalten. Es geht aber selbstverständlich auch ohne.

Zuerst zieht ihr die im Set enthaltene Öse bzw. den Wirbel eures Bleigewichtes auf die Hauptschnur. Die Ösen haben einen herrlich großen Durchlauf für die Schnur und auch die Öse bzw. der Wirbel eures Bleis sollte einen möglichst guten Schnurdurchlauf gewährleisten. Jetzt kommt eine Perle als Knotenschutz mit auf die Hauptschnur. Die Kits der „Running Rigs“ liefern hier eine Gummimuffe mit, in die ihr den Wirbel einziehen könnt. Also egal was ihr nutzt, Wirbel mit Einhänger anknoten, Grundrig einhängen, Köderfisch anbringen und an eine vielversprechende Stelle auswerfen.

Wählt bei der Grundmontage ruhig Bleigewichte um die 80 -100g. Das gewährleistet einen besseren Abzug der Schnur beim Biss eines Hechtes. Der Schnurabzug ist übrigens, ihr merkt es langsam schon, ein ganz entscheidendes Thema. Obwohl Hechte gierige Räuber sind, so lassen sie ihre Beute doch sehr schnell wieder los, wenn sie mit ihrer Beute losschwimmen und einen zu große Widerstand merken. Gerade die kapitalen Exemplare sind hier sehr vorsichtig.

Daher nutzen wir auch keine Freilaufrollen, sondern angeln immer mit offenem Rollenbügel. Auch hier kommt der „Gummitrick“ bzw. ein sogenannter Pikeswinger zum Einsatz. Dieser verfügt über einen einstellbaren Schnurclip, der beim Biss die Schnur freigibt, aber verhindert, dass ungewollt Schnur von der Rolle abzieht. Die Grundmontage fischen wir fast ausschließlich in Verbindung mit elektronischen Bissanzeigern, die uns auch nachts Bisse unmissverständlich anzeigen.

Wir hoffen, dass wir euch ein paar kleine Einblicke in unsere liebsten Hechtmontagen geben konnten und ihr auch schon Lust auf die bevorstehende Hechtsaison habt. Lasst uns doch mal ein paar Kommentare da, oder fragt nach, wenn wir euch weiterhelfen können.

Rate this post

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Noch mehr Artikel aus unserem Blog lesen:

Das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig – Go big or go home

Wir als echte Norwegenliebhaber möchten euch heute eines unserer absoluten Lieblingsvorfächer vorstellen. Das Spro Norway Expedition Halibut 360° Rig ist genauso simpel, wie fängig. Wir haben bereits vor ein paar Jahren dieses genial einfache Rig für uns entdeckt und...

Mahin-Knoten – Unser Schlagschnurknoten Nummer Eins

Wenn es darum geht, ein dickes monofiles Vorfach mit einer relativ dünnen, geflochtenen Hauptschnur zu verbinden, greifen wir fast immer auf den Mahin-Knoten zurück. Dieser relativ einfache Schnurverbindungsknoten kann selbstverständlich auch gut zum Spinnfischen...

Das perfekte Angelwetter

Das richtige Angelwetter kann den Tag am See zu einem Riesen-Erfolg machen - oder zum absoluten Reinfall. Wir klären heute, ob es das "perfekte Angelwetter" überhaupt gibt und wenn ja, welches das ist. Angelwetter - gibt es das? Wie das mit allen Wettervorhersagen und...

Die Grundel im Fisch-Steckbrief

Der kleine lästige Räuber mit ordentlichem Hunger. So oder so ähnlich würden die meisten unter uns die Grundel beschreiben. Denn wenn eine Grundel am Haken hängt, ist dies für uns Angler oft kein Grund zur Freude. Wir wollten wissen, was die Grundel so besonders...

Super leckeres Welz Rezept: Welsgulasch

Wir haben ein herbstliches Wels Rezept für euch, mit dem euer Fang euch garantiert schmeckt: macht unser Welsgulasch einfach nach!

Kategorien

Archiv

Der Palomar-Knoten – Einfach, schnell und unglaublich stark

Der Palomar-Knoten – Einfach, schnell und unglaublich stark

Es ist immer wieder interessant, mit anderen Anglern ins Gespräch zu kommen und sich über verschiedene Angelmethoden und -techniken auszutauschen. Oft kommt man dabei auf das Thema Knoten zu sprechen und wir sind immer wieder erstaunt, wie wenige Angler einen unserer...

Monofile Raubfischvorfächer – Dickes Mono, dicke Räuber

Monofile Raubfischvorfächer – Dickes Mono, dicke Räuber

In unserem heutigen Beitrag soll es darum gehen, wie man sich monofile Raubfischvorfächer einfach selbst herstellen kann. Wir haben häufig Anfragen zu diesem Thema bekommen und wollen euch unsere Vorgehensweise erklären. Selbstverständlich haben wir auch wieder ein...

Libra Lures – Erfolgreich und ohne Aufwand am Forellensee angeln

Libra Lures – Erfolgreich und ohne Aufwand am Forellensee angeln

Die Temperaturen sinken, die Fische werden langsam träger und für die Raubfischangler steht vielerorts die Schonzeit bevor. Aber einen richtigen Angler hält es nicht auf dem Sofa und ein Ausflug an den nächstgelegenen Forellensee ist eine willkommene Abwechslung....