Karpfen Nahrung: So lockt ihr ihn an!

Karpfen sind beliebte Speisefische und daher natürlich eine ebenso beliebte Wahl für Angler. Wir haben schon mehrfach über den Fisch gesprochen, über die besten Angelmethoden, über die wichtigsten Merkmale, sogar Rezepte haben wir euch schon verraten. Aber eines steht noch offen: die richtige Karpfen Nahrung. Dabei wollen wir nicht über die beste Ernährung für einen Karpfenteich sprechen, sondern hauptsächlich über die Essgewohnheiten des Karpfens in der Natur und wie wir uns das als Angler zunutze machen können.

Karpfen Nahrung in der Natur

Der Karpfen gehört eigentlich zu den Friedfischen, er stellt also im Normalfall nicht etwa kleineren Fischen nach, sondern ernährt sich von Pflanzen und Kleinstlebewesen. Zu diesen Kleinstlebewesen gehören zum Beispiel Insektenlarven, Würmer, kleine Krebse und tierisches Plankton. Der Karpfen bewegt sich dabei im Schwarm. Hin und wieder mischen sich auch andere Friedfische zu den Karpfen.

Warum aber sprechen wir vom „Normalfall“? Man konnte beobachten, dass Karpfen durchaus auch auf kleinere Fische umsteigen, wenn sich gerade nichts anderes bietet, sie sind also eher Gelegenheits-Friedfische.

Karpfen wühlen, auf ihrer Suche nach Nahrung durch schlammige Böden. Wegen ihrer feinfühligen Bartfäden können sie auch in dem trüben Wasser problemlos ihre Beute erfühlen. Die roten Larven der Zuckmücken, die sich im Bodenschlamm befinden, sind dabei mit eines der Hauptnahrungsmittel.

Einfluss der Jahreszeit und der Wassertemperatur auf das Fressverhalten

Wie bei den meisten Fischen hat auch der Karpfen Zeiten, in denen er gieriger frisst und Zeiten, in denen er eher träge ist. Diese Zeiten hängen sowohl von der Jahres- als auch von der Tageszeit ab.

Was die Jahreszeit angeht, so müssen die Vielfraße nach dem Winter erst einmal wieder in Fahrt kommen. Im Winter und Frühjahr ist das Fressverhalten entsprechend träge. Im Sommer und Herbst jedoch, wenn sie aus einem ganzen Buffet aus Larven, Plankton und mehr wählen können, ist von der Trägheit nichts mehr zu spüren. Jetzt kann man die Karpfen wirklich mit allem locken, denn in dieser Zeit machen sie dem Titel Allesfresser alle Ehre. Sie fressen nicht mehr hauptsächlich Mückenlarven, sondern alles, was sie vor ihre gierigen Mäuler bekommen können.

Über die Jahreszeiten verändern sich nicht nur die Fressmengen, sondern auch die Futterwahl der Karpfen. So hat man beobachtet, dass im Frühjahr, wenn die Karpfen ihren Stoffwechsel ankurbeln, viel tierische Nahrung, wie beispielsweise Tauwürmer und die eben erwähnten Mückenlarven zu sich nehmen. Im Sommer und Herbst bleibt der Hauptbestandteil tierisch, so fressen sie Zooplankton, Krebstiere, Schnecken  doch jetzt kommen die Karpfen auch in den Genuss von Früchten, die von umstehenden Bäumen ins Wasser fallen. Dazu gehören zum Beispiel auch Nüsse. Die bieten sich auch hervorragend als Köder an, allerdings eben nur dann, wenn auch die Jahreszeit stimmt.

So, bisher haben wir über die verschiedenen Jahreszeiten gesprochen, die besonders einen Einfluss auf die verfügbare Nahrung haben. Ein wichtiger Faktor, der irgendwo mit den Jahreszeiten Hand in Hand geht, ist die Wassertemperatur. Das Fressverhalten der Fische bewegt sich mit den Wassertemperaturen ihrer Heimatgewässer. In milden Wintern, in denen die Wassertemperaturen zwischen 7 und 10 °C bleiben, werden die Karpfen nur sehr träge und fressen wenig. Ab der Marke von 6 °C verfallen sie in eine Kältestarre, bei der sie im Grunde alle Körperfunktionen so weit herunterfahren, dass sie wenig bis absolut gar nichts mehr fressen.

Gegenteilig sollte man annehmen, dass die Fische, wenn die Temperaturen dann steigen, wieder richtig wild auf Fressbares sein sollten, oder? Das ist auch nicht ganz falsch. Allerdings sollte man die Laichzeit bedenken. Diese ist temperaturabhängig. Ab etwa 22 °C Wassertemperatur beginnen die Weibchen, zu laichen. Vor dem Laichen nehmen sie kaum noch Nahrung zu sich.

Im Herbst, wenn die Wassertemperaturen dann zu sinken beginnen, sind die Karpfen regelrecht im Fressrausch, um sich einen kleinen Wintervorrat anzufressen. Allerdings sinkt auch die Bandbreite an Nahrungsangeboten Richtung Herbst, dementsprechend suchen die Karpfen nun regelmäßig neue Futterplätze.

Karpfen Nahrung und ihr Verhalten nutzen

Aus all diesen Informationen ergeben sich nun einige Dinge, die wir zum Karpfenangeln nutzen können. Zum einen verstecken sich hier natürlich wichtige Informationen für die Platzwahl. Wenn die Karpfen gerade von fallenden Früchten profitieren, dann kann man es durchaus in Ufernähe probieren. Ansonsten muss man eventuell mit Anfüttern und Boilies arbeiten. Das funktioniert besonders im Herbst, wenn die Karpfen oft auf Platzsuche sind. Wenn ihr hier jetzt richtig anfüttert, dann holt ihr euch sicherlich den ein oder anderen kapitalen Fisch an Land.

Wer also weiß, was der natürliche Kreislauf der Karpfen Nahrung ist, der darf auch auf fette Ausbeute hoffen! In diesem Sinne: Petri Heil!

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2 Kommentare

  1. Peter

    Ich habe besonders gute Erfahrungen mit Boilies machen können.

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  2. Heinz Meyer

    Unser Naturteich, Durchmesser ca. 12m, war übersäht mit Algen, insbesondere bei Sonnenschein. 5 Graskarpfen waren unsere Rettung und sorgten für Abhilfe und klareres Wasser. Mittlerweile füttern wir zu mit Gras un Ackerschachtelhalm.Gern werden auch Salatblätter verputzt.

    Antworten

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