Fast 7.500 Kilometer Küste, dazu Fjorde, private Seen und Forellenteiche und vor allem, ihr seid nirgendwo weiter als 50 Kilometer von der Küste entfernt! Von welchem Land könnten wir sprechen? Gut, ihr werdet den Titel gelesen haben, also wisst ihr schon, dass es heute um Dänemark geht. Wir sprechen über Angeln in Dänemark, alles, was ihr wissen müsst, vom Angelschein bis zu den Schonmaßen. Los geht’s mit den gesetzlichen Regelungen.

Kann man in Dänemark ohne Angelschein angeln?

Kurze Antwort: Nein. Längere Antwort: Wenn ihr zwischen 18 und 65 Jahre alt seid, dann braucht ihr einen Sportangelschein. Kinder, Jugendliche und Petrijünger über 65 brauchen keinen Angelschein. Die letzte Gruppe muss allerdings ihre Krankenkassenkarte oder ihren Führerschein mitführen, damit sie beweisen können, dass sie vom Kauf eines Angelscheins befreit sind.

Kauf des Angelscheins? Jawoll. Anders als in Deutschland handelt es sich bei dem Angelschein nicht um einen Test mit Prüfung, sondern um eine käuflich erwerbliche Erlaubnis, angeln zu dürfen. Die staatliche Angelerlaubnis für Süß- und Salzwasser heißt in Dänemark Fisketegn und kann für einen Tag, eine Woche oder ein Jahr erworben werden. Ihr bekommt diesen Schein in fast allen Angelläden, sowie in Postämtern, Touristenbüros und im Internet. Die Tageskarte kostet 40 DKK, also etwa 5,40 €. Die Wochenerlaubnis liegt bei 130 DKK, also etwa 17,50 € und die Jahreskarte bekommt ihr für 185 DKK, entsprechend etwa 24,90 € (Stand 2022).

Das Besondere am dänischen Angelschein ist, dass die Einnahmen der Verkäufe direkt zurück in die Erhaltung der Gewässer und der Fischbestände gesteckt werden. Mit dem Erwerb könnt ihr also nicht nur angeln, sondern helft auch dabei, das Angelparadies Dänemark zu erhalten.

Der Sportangelschein gibt euch die Erlaubnis, an verschiedenen Orten mit aktivem Angelgerät zu fischen. Für das Fischen mit Netzen, Reusen oder ähnlich passivem Gerät, braucht ihr den Freizeitschein, der ebenfalls online für etwa 300 DKK, also für etwa 40,40 €, erhältlich ist.

Die Orte, die ihr mit dem Sportfischereischein beangeln dürft, sind:

• Salzwasser des dänischen Fischereigebiets
• Natürliche Süßgewässer (Achtung, die allermeisten natürlichen Süßgewässer sind in Privatbesitz, wenn ihr hier angeln wollt, braucht ihr zusätzlich die Erlaubnis des Eigentümers)
• Gräben, Kanäle etc., solange sie Teil eines natürlichen Wasserlaufes sind.

Wenn es sich nicht gerade um das Meer handelt, solltet ihr immer vorher prüfen, ob sich das Gewässer in privater Hand befindet, um versehentliche Angelausflüge in die Illegalität zu vermeiden.

Schonzeiten und Mindestmaße in Dänemark

Grundsätzlich gibt es in Dänemark nicht die Pflicht, den Fisch, den ihr fangt, auch zu verwerten. Stattdessen praktiziert man Catch and Release. Deshalb gibt es auch einige „ungeschriebenen Gesetze“, wie man die Fische in Dänemark behandelt, aber dazu später mehr. Erst einmal wollen wir über die Mindestmaße und Schonzeiten der gängigsten Fische in Dänemark sprechen.

Außerdem gibt es einige Zonen, in denen grundsätzlich gar nicht geangelt werden darf. Eine Übersicht der sogenannten Schutzzonen findet ihr beim dänischen Fischereidirektorat.

Put & Take: Dänemarks Forellenteiche

Diese Seen, die in Dänemark eben unter Put & Take bekannt sind, sind unsere Forellenteiche. Hierfür braucht ihr keinen nationalen Angelschein, sondern müsst eine Erlaubnis für den jeweiligen See kaufen. Oft sind diese extrem gut besetzt und auch mit schönen Anlagen drumherum ausgestattet. Eine tolle Möglichkeit also, auf Salmoniden zu angeln, ohne einen Fisketegn zu kaufen.

Angeln in Dänemark: die Sache mit dem Messer

Vielleicht habt ihr jetzt ja schon eure Unterkunft (oder eure Fähre für einen Tagesausflug) gebucht und eure Ausrüstung gepackt. Bevor ihr aber nun loszieht, noch folgender Hinweis: Das Mitführen von Messern ist in Dänemark in der Öffentlichkeit grundsätzlich untersagt. Zwar fällt das Angeln unter eine Ausnahme-Regelung, doch auch hier gibt es einige Kniffe, die ihr wissen solltet.

Die strengen Messerregeln gelten für alle Messer mit einer Klingenlänge ab 7 cm. Messer, die sich einhändig öffnen lassen, sind komplett verboten. Das Mitführen eures Messers ist nur dann gestattet, wenn ihr auf dem Weg vom oder zum Angeln seid. Das Gleiche gilt für euren FischtöterKein Name ist wohl irreführender als der Begriff vom Fischtöter. Denn eigentlich dient der Fischtöter nicht dem Töten, sondern eher der Betäubung des Fisches, bevor man ihn tötet. Sofern ein Fisch getötet werden soll, nutzt man den Fischtöter um dem Fisch mit einem kräftigen Hieb auf den "K. Tragt euer Messer nicht offen sichtbar am Gürtel, sondern verstaut es immer in eurem Koffer. Wichtig ist außerdem, dass es sich tatsächlich um ein Angelmesser, also zum Beispiel ein Filetiermesser oder einen FischtöterKein Name ist wohl irreführender als der Begriff vom Fischtöter. Denn eigentlich dient der Fischtöter nicht dem Töten, sondern eher der Betäubung des Fisches, bevor man ihn tötet. Sofern ein Fisch getötet werden soll, nutzt man den Fischtöter um dem Fisch mit einem kräftigen Hieb auf den "K handelt. Andere Messer sind auch für Angler nicht erlaubt.

Beim Transport im Auto darf das Messer nicht griffbereit sein. Ihr solltet es also nicht offen auf dem Beifahrersitz oder im Handschuhfach mitführen. Packt es stattdessen lieber in den Angelkoffer in den Kofferraum.

Wenn ihr Geschäfte oder Tankstellen betreten wollt, muss euer Messer im Auto bleiben. Wer gegen diese Gesetze verstößt, kann mit heftigen Strafen rechnen.

Angelmanier in Dänemark

Die Dänen sind ein freundliches Volk, ganz im Sinne von „hygge“. Das gilt auch gegenüber der Natur und ihren Bewohnern. Daher gibt es in Dänemark einige ungeschriebenen Angel-Gesetze, an die ihr euch halten solltet.

• Catch and ReleaseDer Begriff Catch and Release bedeutet den Fisch nach dem Fangen wieder frei zu lassen. Dabei wird darauf geachtet, dass der Fisch nach Möglichkeit keinen Schaden nimmt und ihn möglichst ohne weiteren Stress wieder zurück ins Wasser zu geben. Damit der Fisch sich nicht unnötig am Angelhaken verl: Wir haben schon angesprochen, dass diese Taktik in Dänemark weit verbreitet ist, doch lasst uns noch einmal betonen, dass es hierbei um möglichst schonende Handlungen geht. Wenn ihr einen Fisch nicht entnehmen und verwerten wollt, behaltet ihn im Wasser. Nutzt keine KescherEinen Kescher hat wohl jedes Kind schon mal gesehen. Man nutzt ihn beim Angeln als Landungshilfe. Das Vorderteil ist der Kescherkopf, welcher ein Netz hat. Die Maschen des Netzes sind je nach Kescherwahl unterschiedlich breit. Das Netz ist in einem Rahmen gespannt, welcher flexibel oder starr sein k mit Knoten, sondern stattdessen Gummikescher, die die empfindliche Schleimschicht des Fisches nicht beschädigen. Achtet darauf, den Fisch nicht am Bauch und nicht zu fest zu packen, wenn ihr ihn vom HakenDer Begriff Haken ist die Kurzform für Angelhaken. Hier beißt der Fisch sich fest, sobald er den Köder aufgenommen hat. befreit. Am besten dreht ihr ihn auf den Rücken. Lasst Fische nur dann frei, wenn ihr sicher seid, dass sie keine lebensbedrohlichen Verletzungen davongetragen haben.
• Bleib sauber: Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, doch wir sagen es trotzdem. Nehmt euren Müll wieder mit. Niemand nimmt euch übel, wenn ihr einen Schokoriegel am Angelplatz esst, solange die Packungen wieder mitkommen. Auch ausgediente Vorfächer und Co. sollten nicht liegen bleiben. Das Ziel sollte eigentlich immer sein, den Platz besser zu hinterlassen, als man ihn vorgefunden hat. So beschert ihr auch dem nächsten Angler ein schönes Erlebnis.
• Haltet Abstand: Einige von uns mögen einen netten Plausch mit Gleichgesinnten, besonders, wenn man international unterwegs ist. Andere nicht. Beide Launen sind absolut in Ordnung und vielleicht ändern sie sich auch über den Verlauf eines Tages. Wichtig ist, dass man beides respektiert. Wenn jemand seine Ruhe will, baut euch ein bisschen weiter weg auf. Wenn der Plausch willkommen ist, darf es auch mal etwas näher sein. Unterschätzt nie die Kraft des „einfach-mal-nett-fragen“. So entstehen Freundschaften – oder eben friedliche, stille Angelausflüge.

Die richtige Ausrüstung zum Angeln in Dänemark

Letztendlich hängt die richtige Ausrüstung für euren Angelurlaub in unser nördliches Nachbarland natürlich von euch und euren Plänen ab. Wenn ihr Fan vom Freizeitfischen mit Reuse und Co. seid, müsst ihr anders packen (und einen anderen Schein erwerben!), als jemand, der mit KöderEin Köder wird als Lockmittel genutzt, damit der Fisch am Haken anbeißt. Dabei unterscheidet man zwischen Kunstköder und Naturköder., RuteDie Rute ist ein anderes Wort für Angel oder die lange Schreibweise Angelrute. Eine perfekte Rute zeichnet sich durch die Anpassung an die gewünschte Angelmethode aus. Je nach Zielfisch und Angelmethode braucht man unterschiedliche Eigenschaften der Rute. Beispielsweise kann die Rutenaktion unters und Geduld auf Forelle und Konsorten loszieht.

Stimmt eure Ausrüstung auf eure Zielfische ab und kümmert euch um den richtigen Angelschein, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen! In diesem Sinne: Gute Reise und Petri heil!