Österreichs Natur kleckert nicht, sie klotzt. Malerische Gebirge mit Schnee bedeckten Gipfeln, grüne Bergwiesen mit friedlich grasenden Rindern und vor allem Bergseen, Stauseen, Flüsse und Bäche. In dem klaren Wasser bester Qualität tummeln sich die verschiedensten Fischarten. Ein Paradies für Angler. Wen juckt es da nicht in den Fingern? Damit ihr gut gerüstet in unser Nachbarland zieht, sprechen wir heute über alles, was ihr zum Angeln in Österreich braucht.
Regelungen und Gesetze
Wie in Deutschland auch, kann man nicht einfach das Angelzeug packen und losziehen. Vorher braucht es eine amtliche Genehmigung. Hier sind sich alle Bundesländer Österreichs einig. Dabei unterscheidet man zwischen einer „richtigen“ Fischerkarte, die für ein Jahr gültig ist und einer Gastkarte, die nur vier Wochen gilt. Für einen Angelurlauber, der nur ein paar Tage die Wasser testen will, ist die Gastkarte sicher die einfachere Wahl. Für beides wird eventuell eine Prüfung fällig, doch mitunter reicht euer deutscher Angelschein als Nachweis eures Fachwissens. Achtung! Jedes Bundesland gibt eine eigene Fischerkarte aus, also wenn ihr eine Tour durch das Land und verschiedene Angelgebiete macht, informiert euch vorher, wo ihr welche Fischerkarte braucht.
Neben der Fischerkarte braucht ihr auch eine örtliche Lizenz. Während die Fischerkarte euch Fachwissen bescheinigt, geht es bei der Lizenz um die Erlaubnis an diesem Gewässer zu angeln. Diese könnt ihr teilweise einfach nach Vorlage eurer Fischerkarte an örtlichen Tankstellen bekommen.
Um die Fischerkarte zu bekommen, muss man in den meisten Bundesländern Österreichs das Mindestalter von 12 oder 14 erreicht haben. Im Ausnahmefall Burgenland muss man sogar über 18 Jahre sein. Wenn ihr also mit euren Nachwuchsanglern nach Österreich wollt, informiert euch vorher, wo die Jugend dann auch tatsächlich angeln darf.
Natürlich gibt es die üblichen Ausnahmen von der Regel: In Österreich sind das private Angelteiche. Forellenteiche, Karpfenteiche und ähnliche künstlich angelegte Angelgewässer benötigen nicht immer die amtlichen Scheine. Das hängt von dem Betreiber dieses Gewässers ab. Am besten ist auch hier, sich bei dem Betreiber selbst zu erkundigen, um auf der sicheren Seite zu stehen.
Angeln in Österreich: Die beliebtesten Zielfische
Österreich ist extrem beliebt für seine Salmoniden. Diese findet man besonders in den Flüssen von Oberkärnten und Oberösterreich. Die verschiedensten Forellenarten, sowie Aischen und Barben fühlen sich wohl in den Strömungen der Flüsse, beispielsweise der Großen Mühl. In der Ybbs im Mostviertel findet man, neben den bereits erwähnten Verdächtigen, mit ein bisschen Glück auch Huchen.
Eher ein Fan vom Angeln im Teich? Die Angelteiche im Waldviertel locken mit Karpfen. Dieser Fisch hat Tradition im Waldviertel und die örtlichen Bestände sind mittlerweile beliebtes Ziel für Angler weit über Österreichs Grenzen hinaus.
Das Salzburger Land trumpft mit der malerischen Landschaft der Alpen und mit traumhaften Fischbeständen: In über 90 Angelgewässern in der Gegend findet ihr Hechte, Saiblinge und – natürlich – verschiedene Forellenarten.
Ausrüstung für das Angeln in Österreich
Okay, ihr habt den gesetzlichen Kram mit Fischerkarte erledigt, ihr habt euch einen Ort ausgesucht, dessen Fischbestände euch zusagen, jetzt geht es daran, die Angeltasche zu packen.
Fliegenfischen ist in Österreich grundsätzlich die Methode, die an den meisten Orten erlaubt ist. An den kleineren Bächen und kleinen Stillgewässern seid ihr mit leichten Ruten zwischen 6‘ und 8‘ Fuß und einer Schnur der Klasse 2 bis 4 bestens gerüstet und der Drillspaß kommt auch nicht zu kurz.
Geht es an die größeren Flüsse und Seen, nehmt lieber längere RuteDie Rute ist ein anderes Wort für Angel oder die lange Schreibweise Angelrute. Eine perfekte Rute zeichnet sich durch die Anpassung an die gewünschte Angelmethode aus. Je nach Zielfisch und Angelmethode braucht man unterschiedliche Eigenschaften der Rute. Beispielsweise kann die Rutenaktion unters zwischen 9‘ bis 10‘ Fuß mit und wappnet Euch für die kräftigen Kämpfer mit Schnüren der Klasse 5 bis 6. Angelt ihr gezielt auf Huchen darf es sogar noch etwas kräftiger werden.
Für die Spinnangelei nehmt ihr genau das an Tackle mit, was ihr in unseren Gewässern auch nutzen würdet. Für diese Angelei und auch für das Ansitzangeln auf Karpfen, Raub- oder Weißfische gibt es nichts besonderes zu beachten.
Seid ihr viel unterwegs und reist von Ort zu Ort und damit auch von Gewässer zu Gewässer bieten sich Reiseruten an, die sich durch ihr geringes Packmaß quasi im Handgepäck verstauen lassen.
Alles in allem ist Österreich nicht nur landschaftlich sehr schön, sondern bietet euch viele fisch- und abwechslungsreiche Gewässer. Also, Tasche packen und Petri Heil!
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