Das gelbe Riff – Teil 2

In unserem heutigen Blogbeitrag zum Thema „Das gelbe Riff“ möchten wir Euch ein paar Einblicke und Hilfestellungen zu den verschiedenen Angelmöglichkeiten, der Ausrüstung und den Angelmontagen- bzw. methoden geben, die wir gerne am gelben Riff benutzen. Viel Spaß beim Lesen und wir legen auch gleich los.

 

Das gelbe Riff vom Kutter?

 

Ganz klar ist die Angelei vom Kutter die Angelmöglichkeit Nummer eins. Und das kommt nicht von ungefähr. Ihr habt hier einen erfahrenen Skipper an der Seite, der die besten und vielversprechendsten Angelplätze kennt. Sollte mal ein Spot nicht so gut laufen, können euch die Seebären schnell und zielsicher an eine andere Stelle schippern, die dann meist bessere Fänge liefert.

Sollte man auf eigene Faust losfahren, wozu wir aber später noch kommen, dann empfiehlt es sich genaue Informationen über die besten Fangplätze einzuholen. Am besten ist dann natürlich ein Echolot mit GPS, auf dem diese Plätze schon eingetragen sind. So kann zielsicher navigiert werden.

Natürlich kostet eine Tour mit einem Kutter einiges an Geld und es ist auch immer mit einem wetterbedingten Ausfall zu rechnen. Aber wie gesagt, die Touranbieter kennen das gelbe Riff wie ihre Westentasche und sie kennen vor allem auch die See vor Ort! Genau das ist, sollte es darauf ankommen, eure Lebensversicherung.

Ein Kutter ist nun mal etwas ganz anderes, als die kleinen Sportboote, die viele auf ihrem Trailer hinter dem Auto mitnehmen. Die Bootsführer haben zudem aktuelle und genauste Wetterinformationen, sind permanent mit der Küstenwache in Kontakt und verfügen, über sprichwörtlich tonnenweise Erfahrung. Bitte vergesst nie, dass die Gewässer um Nordjütland, also die Verbindung zwischen Nord- und Ostsee zu den gefährlichsten Gewässern unserer Region zählen!

Ein weiterer Vorteil der Kuttertouren sind an Board vorhandene Leihgeräte. Das heißt ihr braucht, insofern ihr sie nicht selbst habt, nicht extra Ausrüstung kaufen. Wie bereits erwähnt gehen wir auch auf das Thema Ausrüstung noch genauer ein, aber es ist schon etwas spezielleres Gerät erforderlich, um kapitale Dickdorsche aus 70 Metern Wassertiefe noch oben zu befördern. Genau dieses Gerät könnt ihr euch gegen, meist relativ wenig Geld ausleihen. Sollte es bei einer einmaligen Tour bleiben, so könnt ihr hier ordentlich sparen.

Wir können Euch aus Erfahrung die Kuttertouren zum gelben Riff wärmstens empfehlen. Ihr seid sicher, werdet gut fangen und lernt mit Sicherheit ein paar nette Gleichgesinnte kennen. Was will man mehr?

 

Das gelbe Riff vom eigenen Boot

 

Auch wenn wir ausdrücklich niemandem dazu raten würden, gibt es auch die Möglichkeit, mit dem eigenen Boot aufs gelbe Riff zu fahren. Ein gut motorisiertes Boot schafft die Strecke durchaus in unter 3 Stunden und man hat natürlich seine vertraute Umgebung und die erprobten Geräte dabei.

Erfolgreiche Riffangler bei gutem Wetter auf dem eigenen Boot

Solltet ihr einen solchen Versuch wagen, dann bitte immer unter den bestmöglichen Sicherheitsvorkehrungen! Das Boot sollte auf jeden Fall ausreichend motorisiert sein und am besten die acht bis zehn Meter Marke überschreiten. Das Wetter auf dem gelben Riff kann binnen kürzester Zeit umschlagen, was auch erfahrene Hochseeangler vor gravierende Probleme stellen kann. Wir raten davon ab, aber schlussendlich muss jeder selbst für sich entscheiden, ob er sich das Unterfangen zutraut.

 

Welches Gerät ist am gelben Riff erforderlich?

 

Auf dem gelben Riff wird überwiegend schwer geangelt. Das gelbe Riff mit seinen Tiefen, der teils kräftigen Unterwasserströmung und nicht zuletzt den zu erwartenden kapitalen Fische erfordern schweres Gerät. Wir möchten euch hier unsere, so zu sagen, To-Go-Zusammenstellung zusammenfassen:

  • wählt eine kräftige 20 – 30 lbs Bootsrute, welche maximal 2,20 m lang ist und die über ordentlich Rückgrat verfügt
  • Die Bootsrute wird gepaart mit einer mittelgroßen Multirolle, am besten ohne Schnurführung
  • auf die Multirolle kommt eine hochwertige und eng geflochtene Geflechtschnur von 0,20 mm bis 0,25 mm Durchmesser, wir empfehlen eine Multicolorschnur welche alle 10 m die Farbe wechselt
  • verwendet hochwertige Kleinteile wie Einhänger, Wirbel, Haken etc., wer hier spart, spart eindeutig am falschen Ende

Wie ihr seht haben vermutlich 90 % aller Norwegenangler eine solche Kombo im Angelzimmer- bzw. keller stehen. Damit seid ihr auch bestens gerüstet. Solltet ihr euch überlegen eine solche Kombination aus Rute und Rolle zusammen zu stellen, schaut euch als Rute man eine Inliner-Bootsrute an. Hier läuft die Schnur im Rutenblank und nicht außen durch die Ringe. Diese Ruten sind trotz unglaublicher Power relativ sensibel in der Spitze und durch die fehlenden Ringe kann sich auch kein Beifänger mehr vertüddeln.

Gut ausgestattet gibt es volle Fischkisten

Solltet ihr eine mehrtägige Rifftour gebucht haben, bietet es sich an, auch etwas leichteres Gerät mitzunehmen. Eine kräftige Spinnrute mit bis zu 100 g Wurfgewicht in Kombination mit einer 4000er bzw. 5000er Spinnrolle ist perfekt geeignet und im Mittelwasser oder oberflächennah ein paar Würfe auf Pollacks, Köhler oder vorbeiziehende Makrelen zu riskieren. Als Hauptschnur ist hier eine 0,16er bis 0,18er Geflochtene völlig ausreichend. Drillspaß ist hier quasi vorprogrammiert.

Auch eine Rute zu Plattfischangeln kann gute Dienste leisten. Solltet ihr in nichts zu großen Tiefen auf dem Riff ankern und übernachten, dann könnt ihr mit Buttlöffel- bzw. Schleppmontagen wahre Sternstunden erleben.

 

Welche Montagen und Köder sind zu empfehlen?

 

Gerade bei der Kutterangelei raten wir euch zu „keep it simple“! Das heißt fischt nicht mit ewig langen „Tannenbäumen“ aus Beifängern. Weniger ist hier oft mehr. Eine unserer Lieblingsmontagen besteht aus einem ca. 1,20 m langen und 1,00 mm starken Vorfach, in das mittig ein einfacher Gummimak oder Twister eingebunden wird. Dafür nutzt ihr einen Springerknoten, den wir euch demnächt bestimmt einmal vorstellen werden. Als Köder nutzen wir schlanke Pilker zwischen 300 g bis 500 g. Damit seid ihr auf jeden Fall auf der sicheren Seite und kommt auch bei starker Drift noch gut auf Tiefe.

Bedenkt bitte immer, dass je mehr Volumen im Wasser ist, ihr immer schwerer fischen müsst. Das gilt nicht nur für die Beifänger, sondern auch für die Schnur. Eine hochwertige 0,20er Geflochtene hat heutzutage eine so hohe Tragkraft, dass sie mit jedem Dickdorsch fertig wird. Zudem nimmt sie deutlich weniger Stömungsdruck auf, als beispielsweise eine 0,30er.

Steht viel Kleinfisch am Platz so lassen wir jegliche Beifänger weg. Oft stehen in diesen Situationen die großen Räuber genau unter diesen Kleinfischschwärmen. Nur kommt man dort kaum hin, wenn beim Ablassen der Montage sofort ein kleiner Köhler, oder eine Makrele am Beifänger hängt. Jetzt hilft nur ein durchgehendes, kräftiges Vorfach und ein großer Köder, um an den kleinen Fischen vorbei hinunter an die großen Räuber zu kommen.

Wenn das nicht leckere Portionen sind!? Aber ein bisschen Arbeit gehört auch dazu!

Sollte es das Wetter und die Drift zulassen, angeln wir auch sehr gerne mit großen Gummifischen zwischen 20 cm und 30 cm. Die Ködergewichte liegen auch hier zwischen 300 g bis 500 g. Das verführerische Spiel und die starken Druckwellen dieser Köder haben schon den ein oder anderen Rekordfisch zum Anbiss verleitet.

Solltet Ihr es mit der Spinnrute im Mittelwasser versuchen, empfehlen wir euch ein 0,60er Vorfach, das ebenfalls ohne Beifänger verwendet wird. Als Köder sind kleiner Pilker um die 80 g und Gummifische bis maximal 15 cm angesagt.

Ihr habt jetzt einen kleinen Einblick bekommen, wie und mit welchem Gerät ihr an einem der besten Fangebiete in unserer Nähe erfolgreich sein könnt. Wir werden euch in einem unserer nächsten Blogbeiträge noch ein paar finale Tipps zum Angeln auf dem gelben Riff mit an die Hand geben und damit dann auch unsere kleine Reihe schließen. Bleibt gespannt und Petri Heil!

Rate this post

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Noch mehr Artikel aus unserem Blog lesen:

Karpfen Nahrung: So lockt ihr ihn an!

Was fressen Karpfen eigentlich in der Natur? Wir sprechen über Karpfen Nahrung und wie euch das bei Angeln helfen kann.

Dorade grillen

Ihr wollt eine super leckere Dorade grillen? Wir haben ein einfaches Rezept für eure nächste Grillparty! Macht es nach!

Köderfische richtig haltbar machen

Köderfische richtig haltbar machen Mitte der Achtziger Jahre hat sich die Gesetzeslage bezüglich des lebenden Köderfisches grundsätzlich geändert. Aus Tierschutzgründen wurde die Verwendung lebender Köderfische in Deutschland verboten. Viele Raubfischangler stellte...

Catch and Release: Angelspaß gegen Tierschutz?

Catch and Release ist für viele Angler ein Begriff und ein überaus strittiges Thema. Jeder Angler hat hier seine eigene Meinung, was auch gut so ist. Wir wollen hier einmal die Argumente für und gegen diese Praxis aufführen und fordern euch auf, in den Kommentaren...

Angeln in Dänemark

Angeln in Dänemark ist ein Riesenspaß. Wir sprechen über Angelscheine, Angelmesser und natürlich Schonzeiten und Mindestmaße!

Kategorien

Archiv

Der Palomar-Knoten – Einfach, schnell und unglaublich stark

Der Palomar-Knoten – Einfach, schnell und unglaublich stark

Es ist immer wieder interessant, mit anderen Anglern ins Gespräch zu kommen und sich über verschiedene Angelmethoden und -techniken auszutauschen. Oft kommt man dabei auf das Thema Knoten zu sprechen und wir sind immer wieder erstaunt, wie wenige Angler einen unserer...

Monofile Raubfischvorfächer – Dickes Mono, dicke Räuber

Monofile Raubfischvorfächer – Dickes Mono, dicke Räuber

In unserem heutigen Beitrag soll es darum gehen, wie man sich monofile Raubfischvorfächer einfach selbst herstellen kann. Wir haben häufig Anfragen zu diesem Thema bekommen und wollen euch unsere Vorgehensweise erklären. Selbstverständlich haben wir auch wieder ein...

Libra Lures – Erfolgreich und ohne Aufwand am Forellensee angeln

Libra Lures – Erfolgreich und ohne Aufwand am Forellensee angeln

Die Temperaturen sinken, die Fische werden langsam träger und für die Raubfischangler steht vielerorts die Schonzeit bevor. Aber einen richtigen Angler hält es nicht auf dem Sofa und ein Ausflug an den nächstgelegenen Forellensee ist eine willkommene Abwechslung....