Angeln in Tschechien

Wer gerne auf Salmoniden angelt, der hat vielleicht unser Nachbarland Tschechien auf seiner Liste für mögliche Angelurlaube. Auch, wer hofft, mal einen echten Stör an Land zu ziehen, kann in Tschechien sein Glück versuchen. Aber welche Regelungen gilt es zu beachten? Geht Angeln ohne Angelschein in Tschechien? Wir sprechen über alles, was ihr wissen müsst.

Angelschein in Tschechien

Zunächst einmal die Gesetzeslage. Um in Tschechien angeln zu dürfen, braucht ihr den staatlichen Angelschein sowie eine örtliche Angelerlaubnis. Den staatlichen Angelschein bekommt ihr als Reisende aus Deutschland gegen Vorlage einer amtlichen Beglaubigung eures deutschen Angelscheins, sowie Vorlage eures Reisepasses. Er kostet in der Regel zwischen 100 und 500 Kč. Der Preis hängt davon ab, für welchen Zeitraum ihr diesen Angelschein erwerbt. Ihr habt die Wahl zwischen einem staatlichen Angelschein für ein Jahr, für drei Jahre oder für zehn Jahre.

Die örtliche Erlaubnis ist eine zweite Bedingung für das Angeln in Tschechien. Diese sind meistens örtlich beschränkt und ebenfalls zeitlich anpassbar. Hier habt ihr die Wahl zwischen ein bis zwei Tagen, einer Woche, einem Monat oder einem Jahr. Auch hier variieren die Preise. Für die örtliche Angelerlaubnis reicht die Preisspanne von 300 bis 4.000 Kč. Eine Kč entspricht etwa 4 ct (Stand September 2022).

Die einzige Ausnahme, bei der ihr auch ohne Angelschein angeln dürft, sind Privatseen. Diese gehören meist Einzelpersonen, bei denen man dann die Erlaubnis einholen kann, oder sogar eigene Angelplätze buchen kann.

Angeln in Tschechiens Flüssen

Durch Tschechien fließen die Donau, die Oder und die Elbe. Diese Flüsse haben auch zahlreiche Nebenflüsse, insgesamt kommt Tschechien so auf 150 Flüsse. In diesen Flüssen tummeln sich vor allem Salmoniden. Bachforellen, Regenbogenforellen, Saiblinge und Äschen sind beinahe in ganz Tschechien anzutreffen, in der Moldau findet ihr Rotaugen und Döbel.

Grundsätzlich ist man in Tschechien Fan der Praxis Catch-and-Release. Bestimmte Gebiete nahe Staudämmen sind teilweise explizit als solche ausgeschrieben. Da in diesen Bereich in der Regel nicht geangelt werden darf, solltet ihr euch vorher genau informieren, ob es sich bei eurem Gebiet um eine an bestimmten Tagen, für bestimmtes Gerät freigegeben Catch-and-Release-Platz handelt, oder ob ihr euch besser einen anderen Ort sucht.

Privatseen

Wie bereits erwähnt, hat Tschechien eine große Anzahl an Gewässern in privatem Besitz. Hier findest du auch Fische wie den angesprochenen Stör, aber sie sind vornehmlich für ihre kapitalen Karpfen bekannt. Nahe der deutsch-tschechischen Grenze gibt es gleich mehrere Seen, an denen man Unterkünfte mieten kann und ohne Angelschein, und nur einer örtlichen Erlaubnis angeln kann. An allen der hier aufgeführten Seen gilt strenges Catch and Release. Damit die Bestände groß und gesund bleiben und nicht doch nach dem Release an Wunden verenden, erwartet man Abhakmatten, Kescher, umsichtigen Umgang mit den Tieren und natürlich die Einhaltung der Release-Vorschrift. An einigen Seen ist das Entnehmen mit Kescher und Abhakmatte Pflicht und Missachtung kann zu Strafen führen.

Am Hvozdny Rybnik findet ihr Regenbogen- und Bachforellen, Bachsaiblinge, die angesprochenen Karpfen, zusätzlich Huchen, Graskarpfen, Zandern, Störe und Waller. Hier ist auf Anfrage auch das Eisfischen möglich. Der Wenzelsee hat eine Ausnahme bezüglich der Catch and Release-Regelung, denn hier dürfen täglich maximal zwei Saiblinge oder Forellen entnommen werden. Der Svatá heißt übersetzt der „Heilige. Auch hier findet ihr Karpfen, Weißfische, Barsch, Schleie und Zander. Es gilt die gleiche Ausnahme wie am Wenzelsee für maximal zwei Forellen oder Saiblinge. All diese Seen befinden sich in privater Betreuung. Man muss also eine Buchung tätigen, ehe man hier aktiv werden kann.

Für die verschiedenen Fischarten lohnt es sich sicherlich, hier einmal über die Grenze zu fahren.

 Eisfischen in Tschechien

Wie auch in Deutschland ist das Eisfischen in Tschechien nicht grundsätzlich erlaubt. An einigen Privatseen, wie dem eben genannten Hvozdny Rybnik ist das Eisfischen aber möglich. An solchen Seen lässt sich meist auch direkt ganz einfach die Ausrüstung mieten.

Unterkünfte für das Angeln in Tschechien

Wer eine eigene Angelreise nach Tschechien unternimmt, hat hier verschiedenste Möglichkeiten, was die Unterkunft angeht. Wenn ihr die Flüsse Tschechiens befischen wollt, dann könnt ihr euch in nahegelegenen Städten nach Unterkünften umsehen. Wer jedoch an die Privatseen will, sollte sich vorab bei den Besitzern oder Pächtern der Seen informieren. Oft gibt es direkt an den Gewässern einfache Schutzhütten oder voll-ausgerüstete Ferienhäuser mit Strom und W-LAN zu mieten. An einigen Seen habt ihr sogar die Möglichkeit, in einem Hausboot unterzukommen.

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