Seehecht

Wir beschäftigen uns heute mit dem Seehecht. Dabei ist „der Seehecht“ vielleicht ein bisschen irreführend, denn es gibt 15 verschiedene Arten, die unter dem Namen Seehecht bekannt sind. Wir bleiben aber bei dem Fisch, der mit wissenschaftlichem Namen Merluccius Merluccius heißt. Dabei handelt es sich um den europäischen Seehecht.

Der Seehecht im Steckbrief

Synonyme: Hechtdorsch, Meerhecht
Englischer Name: Merlucciidae oder merluccid hake
Wissenschaftlicher Name: Merluccius merluccius
Ordnung: Dorschartige
Familie: Merluccidae
Gattung: Seehechte
Größe: bis 140 cm, 15 kg
Alter: bis 15 Jahre
Körperbau: schlank, spitzer Kopf
Schuppenformel: SL 101–171
Farbgebung: silber grau
Flossenformel: D I 8-13, D II 34-46, A 35-46, V7
Maul: endständig, groß, innen schwarz gefärbt
Zähne: lange Fangzähne
Nahrung: Fische
Laichzeit: Frühling bis Sommer

Seehecht Lebensraum

Da wir uns hier auf den europäischen Seehecht konzentrieren, befinden sich die größten Populationen im Nordostatlantik, im Südatlantik und im Mittelmeer. Dabei ist die Population im Südatlantik durch Überfischung wesentlich kleiner und nicht so stabil wie die anderen Populationen in Europa.

Im Pazifik, an den Küsten Nordamerikas, den Küsten Uruguays und Argentiniens und an den Küsten Südafrikas gibt es Populationen anderer Arten des Seehechts.

Grundsätzlich sind Seehechte Tiefseefische, die sich zwischen 100 und 300 Metern Wassertiefe aufhalten. Zum Jagen und Fressen kommen sie näher an die Oberfläche.

Bekannte Laichgründe des Merluccius Merluccius in Europa liegen zum Beispiel an der irischen Küste.

Aussehen und Merkmale des Merluccius Merluccius

Der europäische Seehecht ist ein schlanker, langer Fisch, dessen Kopf spitz zuläuft. Seine Färbung ist silbrig grau und er wird maximal etwa 140 cm groß. Sein Maul ist enständig, groß und kann mit langen Fangzähnen aufwarten. Das ist jedoch nicht das auffälligste Merkmal am Maul dieses Fisches. Seine Zunge, sowie Mund- und Kiemenhöhle ist nämlich schwarz gefärbt. Vielleicht denkt nun der ein oder andere, dass daher der Spitzname „schwarzer Seehecht“ kommt, das ist aber leider ein Fehlschluss. Auch wenn der Name nahe liegen würde, bezeichnet der schwarze Seehecht einen barschartigen Antarktisdorsch, der also nichts mit unsererm Merluccius zu tun hat.

Obwohl der Merluccius Merluccius zu den dorschartigen gehört, fehlen ihm die für Dorsche typischen Kinnbarteln. Er hat zwei Rückenflossen, wobei die erste recht kurz ist, während die zweite sich über den Rest des Rückens zieht. die Rückenflosse und die Afterflosse zeigen eine deutliche Einkerbung.

Lebensweise beim Seehecht

Ernährung

Meerhechte sind Jäger, die sich hauptsächlich von Schwarmfischen wie dem Blauen Wittling, Sardinen, Makrelen, Heringen und Sprotten ernähren. Zum Fressen verlässt er nachts die tieferen Schichten des Meeres und jagt in den Gefilden seiner Beute. Jungtiere fressen hauptsächlich tierisches Plantkton, bis sie größere Beute machen können.

Fortpflanzung

Wir haben bereits im Punkt Lebensraum kurz angesprochen, dass an der Küste Irlands bekannte Laichgründe des Seehechts liegen. Dort laichen die Weibchen zwischen Mai und August im Freiwasser ab. Die Eier treiben frei im Wasser und sinken nicht ab. Ein Seehecht Rogner ist erst nach etwa 8 Jahren geschlechtsreif, ein Milchner hingegen schon nach nur 4 Jahren.

Nutzung und Bedrohung des Meerhechts

Der Hechtdorsch ist ein Speisefisch. Man fing ihn früher hauptsächlich mit Schleppnetzen, aufgrund der Kritiken an Schleppnetzfischerei geht man stattdessen heute mit Langleinen auf den Seehecht. Mit den Langleinen verringert man den Schaden an Meeresgrund und den darauf lebenden Organismen, doch die Beifangquoten sind noch immer verhältnismäßig hoch. Neben den suboptimalen Fangbedingungen für den Meerhecht sind auch die Bestände mittlerweile teilweise in kritischen Bereichen. Daher gibt es regelmäßige wissenschaftliche Empfehlungen zu Höchstfanggrenzen und Versuche, die Bestände zu managen.

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