Der Aland ist ein in Mitteleuropa beheimateter Friedfisch, der in großen Flüssen wie dem Rhein oder der Elbe lebt. Aber auch Teichbesitzer und Aquarianer dürften den Aland kennen, allerdings dann ehr unter dem Namen Orfe. Es gibt nämlich eine Zuchtform des Aland, die Goldorfe, die ein sehr beliebter Zierfisch ist. Aber auch als Speisefisch ist der Aland, auch Nerfling genannt, nicht zu verachten. Der gesellige Schwarmfisch ist ein schöner Zielfisch, der sich zum Sportangeln genauso wie zum Angeln für den Verzehr anbietet. Erfahrt also in unserem Fischportrait alles über den Aland, seine Lebensweise, seine Fortpflanzung und Ernährung und holt euch schnelle Angeltipps.
Aland Steckbrief
Synomyme: Nerfling, Orfe, Ide, Jeese, Gängling
Englischer Name: geese
Wissenschaftlicher Name: Leuciscus idus
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Größe: max. 80, im Durchschnitt 40 Zentimeter
Gewicht: bis zu 4 Kilogramm
Alter: max. 18, im Durchschnitte 10 Jahre
Körperbau: gestreckt, seitlich abgeflacht, recht hochrückig
Farbgebung: grau-blau, Körperflanken silbrig
Schuppen: kleine, recht viele Schuppen, an der Seitenlinie 55-61
Flossenformel: D 0/11-12, A 0/12-14, P 0/16-17, V 0/10, C 0/19
Maul: endständig, klein
Augen: groß, gelblich
Nahrung: kleine Wirbellose, Würmer, aber auch Fischbrut und Jungfische
Laichzeit: April bis Juni
Laichort: sandig-kiesige Flachwasserstellen
Hauptfangzeit: März/April und Juni bis September
Angeltechnik: Grundangeln, Posenangeln, Feedern mit Futterkorb
RuteDie Rute ist ein anderes Wort für Angel oder die lange Schreibweise Angelrute. Eine perfekte Rute zeichnet sich durch die Anpassung an die gewünschte Angelmethode aus. Je nach Zielfisch und Angelmethode braucht man unterschiedliche Eigenschaften der Rute. Beispielsweise kann die Rutenaktion unters: Matchrute, Stipprute, Feederrute
SchnurSchnur ist die Kurzform für Angelschnur. Es zwei unterschiedliche Arten von Schnur: monofil und geflochten. Zusätzlich kann man noch beispielsweise zwischen Hauptschnur und Schlagschnur unterscheiden. Mehr Informationen über die perfekte Angelschnur erfahrt ihr unter: Welche Angelschnur für welc: monofilDer Begriff monofil bezieht sich auf die Angelschnur. Es gibt geflochtene und monofile Angelschnüre. Die monofile Schnur ist sehr dehnfähig und besteht aus einer einzigen Schnur. Die geflochtene Schnur besteht aus mehreren Schnüren, welche verflochten sind. Ob man eine monofile oder eine geflocht
Herkunft und Verbreitung
Der Aland ist in ganz Mitteleuropa und Osteuropa verbreitet. Bis zum Rhein und zu den Alpen kann man dem Nerfling begegnen. Seine natürlichen Verbreitungsgebiete reichen im Norden bis zum Polarkreis und im Osten bis nach Sibirien. Auch in Großbritannien und Frankreich könnt ihr Aland angeln, doch hier handelt es sich um Besatz. Natürlicherweise kommt der Aland dort nicht vor. Der Nerfling ist eine charakteristische Leitfischart im Unterlauf von langsam fließenden Tieflandsflüssen. Daher kommt er in Deutschland besonders häufig in Rhein, Elbe, Oder, Weichsel und der Weser vor. Er lebt auch im Brackwasser der Ostsee oder Nordsee, in die die Flüsse münden und auch in größeren Seen. Der Aland ist derjenige unter den Weißfischen, der Salzwasser am besten abkann. Auch im Gewässernetz der Donau, in Sibirien im Jakutsk und in großen Strömen Russlands, wie der Lena vor.
Aland – Merkmale und Aussehen
Der Aland sieht aus wie eine Kreuzung aus Döbel, Brasse und Rotauge. Er hat aber einen langgestreckteren Körper, der an den Seiten deutlich abgeflacht ist. Außerdem ist er sehr hochrückig. Mit ca. 40 Zentimetern ist er ein stattliches Exemplar, er kann aber auch bis zu 85 Zentimeter große werden. Das Maul ist sehr klein und endständig, die Maulspalte nach oben gerichtet. Er hat Schlundzähne, die an den Enden leicht gebogen sind. Die Augen des Nerflings sind ziemlich groß und gelblich gefärbt.
Der Rückenbereich des Alands ist graublau gefärbt, an den Seiten schimmert er silbern bis golden. Die Bauchseite ist wie bei vielen Fischen weißlich, in der Laichzeit färbt sie sich in ein schönes Messing. .Die älteren Fische sind dunkler gefärbt als die jungen. Ist die Laichzeit herangekommen, bekommen die männlichen Orfen einen Laichausschlag.
Die Goldorfe als Züchtung
Die Goldorfe ist eine Variation des Alands, die vor allem bei Teichbesitzern, aber auch Aquarianern sehr beliebt ist. Die Züchtung glänzt weißgolden bis orangerot, wodurch die Goldorfe auch zu ihrem Namen kam. Der Zierfisch ist ein Allesfresser. Oft findet man sie in Parkanlagen in Teichen, denn hier vertilgen sie alle Mücken und Fluginsekten sowie unerwünschte Jungfische. Das schätzt natürlich auch ein Gartenbesitzer, der am Teich entspannen will. Da die Goldorfe sehr gesellig ist und recht nah an der Wasseroberfläche lebt, verrichtet sie diese Arbeiten nicht unsichtbar, sondern man kann sie in ihrem schillernden Kleid auch sehr gut beobachten.
Im Gegensatz zu Goldfischen gründeln sie nicht so viel, sodass das Wasser sauberer und klarer bleibt. An das Wasser hat die Goldorfe nämlich auch einen hohen Anspruch. Klar und sauber muss es sein. Die Orfe wird auch zu Tests auf Toxizität und Wasserqualität benutzt. Neben der Goldorfe gibt es auch Silberorfen und auch eine blaue Farbvariation.
Verwechslungsgefahr beim Aland
Der Aland kann mit dem Döbel und dem Rotauge, manchmal auch mit dem Rapfen verwechselt werden. Der Aland hat aber deutlich mehr Schuppen als die beiden anderen Fischarten. Während Döbel und Rotauge nur 42 bis 46 Schuppen entlang der Seitenlinie besitzen, hat der Nerfling zwischen 55 und 61. Außerdem kann man ihn vom Döbel durch die nach innen gebogene Afterflosse unterscheiden. Der Unterschied zum Rapfen zeigt sich am Maul, denn das Maul des Alands ist endständig
Fortpflanzung und Lebensweise
Man findet den Aland meist in der Barben- und Brachsenregion, aber auch in langsam fließenden Gewässern oder Seen mit strukturierten Uferbereichen fühlt sich der Schwarmfisch wohl. Er ernährt sich als JUngfisch von Zooplankton und später dann von Insektenlarven, Anflugnahrung, Schnecken, Muscheln und kleinen Krebsen. Muscheln und Krebse stehen vor allem bei den im Brackwasser lebenden Nerflingen hoch im Kurs. Ältere und größere Alande futtern auch gern Fischbrut und Jungfische von anderen Fischarten, mit denen sie sonst friedlich zusammenleben. Auch ab und an ein paar Wasserpflanzen verschmäht der Aland nicht.
Fortpflanzung des Alands
Zur Laichzeit im April bis Mai wandern die Alande in Schwärmen flussaufwärts zu ihren Laichgebieten. Auch innere Zuflüsse der Flüsse suchen sie zur Eiablage und Besamung auf. Sie bevorzugen sandige, kiesige Untergründe im Flachwasser und führen dort umfangreiche Paarungsspiele auf. 50.000 bis 115.000 Eier legt ein Weibchen dann ab. Diese kleben an den Steinchen. Alande sind also Haftlaicher. Nach ein paar Tagen ziehen die erwachsenen Orfen wieder flussaufwärts und überlassen die Eier sich selbst. Aus diesen schlüpfen nach zwei bis drei Wochen die Jungfische und ernähren sich von Dottersack und Plankton. Auch sie ziehen dann schon ein paar Wochen später in ruhigere Flussgebiete.
Der Aland ist ein sehr langsam wachsender Fisch, Nach drei Jahren ist er erst zwischen 10 und 20 Zentimetern groß. Die Geschlechtsreife erreicht er nach 5 Jahren.
Der Aland als Speisefisch
Wie auch alle anderen Weißfische hat der Aland ziemlich viele Gräten, die sich schlecht ziehen lassen. Das sollte euch aber nicht davon abhalten, ihn einmal zu probieren. Hervorragend schmeckt der Nerfling, wenn ihr ihn bratet. Sein Fleisch ist schön fest und wohlschmeckend. Ähnlich wie beim Döbel könnt ihr ruhig gut in die Gewürzkiste greifen, der Aland verträgt das gut. Achtet beim Entgräten und Filetieren darauf, dass ihr mit einem V-Schnitt arbeitet, damit ihr möglichst viele von den sehr starken Gräten erwischt. Ihr könnt den Aland auch einsäuern wie einen Hering. Dann weichen die Gräten sogar vollends auf und stören nicht weiter. IN Russland und Finnland wird die Orfe auch als Trockenfisch verarbeitet,
Aland angeln
Der Aland ähnelt nicht nur optisch dem Döbel, sondern er ist auch genau so scheu wie dieser. Ist er erst einmal durch irgendetwas misstrauisch geworden, verweigert er jeden noch so guten KöderEin Köder wird als Lockmittel genutzt, damit der Fisch am Haken anbeißt. Dabei unterscheidet man zwischen Kunstköder und Naturköder.. Man kann eigentlich zu jeder Jahreszeit, außer im tiefsten Winter mit Frost, Aland angeln. In der Laichzeit ist er noch misstrauischer als in der restlichen Zeit des Jahres, In der Fangzeit im Frühjahr, also im März und April fangt ihr ihn am besten mit der Posenangel. KöderEin Köder wird als Lockmittel genutzt, damit der Fisch am Haken anbeißt. Dabei unterscheidet man zwischen Kunstköder und Naturköder. wie Madenbündel, Köcherfliegenlarven oder ein dicker Tauwurm eignen sich besonders gut, Aber wir haben auch gute Erfahrungen mit Schwimmbrot gemacht. In den Herbstmonaten ziehen die Nerflinge in mittlere Gewässertiefen. In dieser Zeit könnt ihr sie auch gut mit einem KunstköderKunstköder gibt es viele, es handelt sich hierbei um einen Sammelbegriff für alle Köder die einen echten organischen Köder imitieren. Diese Kunstköder werden meistens beim Raubfischangeln verwendet und mit einer entsprechend ausgefeilten Angeltechnik präsentiert. Techniken sind beispielsweise an einer Grundangel anlocken. Richtig viele Details zum Aland angeln werden wir euch in einem speziellen Beitrag zum Angeln auf Orfe servieren. Schaut also immer wieder einmal bei uns vorbei.
Super zu lesen und sehr Informativ. Freue mich auf weitere Fisch-Porträts.
Liebe Grüße von der Elbe
Danke Sandro 🙂