Waller oder Welse sind beliebte Zielfische, weil sie sehr kampfstark sind und so eine echte Herausforderung sind. Wenn ihr jetzt einen dicken Brocken gelandet habt, stellt sich aber die Frage, ob ihr den Wels essen solltet und wenn ja, wie. Wir sprechen heute über die Gründe, die für und gegen den Verzehr von Wallern sprechen und geben euch ein leckeres Rezept an die Hand, mit dem ihr Welsfilet zubereiten könnt.
Wels essen?
Die grundsätzliche Frage, ob man Wels essen kann, haben wir ja fast schon beantwortet, sonst würden wir euch schließlich kein Rezept vorstellen. Wels ist also absolut essbar. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die ihr beachten solltet, wenn euer frisch gefangener Waller auf den Tisch kommen soll.
Die Größe
Die Größe ist ein ganz guter Anhaltspunkt, an dem ihr ablesen könnt, wie gut euch der Fisch schmeckt. Welse sammeln schnell viel Fett und je größer der Fisch, desto mehr Fettreserven. Das Problem daran ist, dass so das Fleisch oft tranig schmeckt. Also kein unbedingter Hochgenuss. Wenn euer Waller einen Meter weit übersteigt, solltet ihr euch überlegen, den Fisch wieder zurückzusetzen. Beschäftigt euch dafür allerdings auch mit den Catch and Release Regelungen an eurem Angelplatz. Denn auch wenn es geduldet und unterstützt wird, kapitale Exemplare, die nach dem DrillDer Drill ist der Kampf mit dem Fisch. Sobald der Fisch angebissen hat und am Haken ist, beginnt der Drill. Beim Drill geht es darum den Fisch zu ermüden, damit man ihn an Land oder ins Boot holen kann. Nicht alle Fische bieten einen gleich starken Drill, so kann man beim Stör angeln beispielsweis lebensfähig sind, wieder zurückzusetzen, ist das gezielte Angeln auf Fische, die man wieder zurücksetzen will, eine rechtliche Grauzone in Deutschland.
Wenn ihr also wisst, dass die Welse in eurem Zielgewässer riesig sind, überdenkt einmal den Grund hinter eurem Angelspaß.
Das Gewässer
Welse stehen recht weit oben in der Nahrungskette. Alles an Schadstoffen, was also von Futterfischen aufgenommen wurde, landet letztendlich im Wels. Wenn ihr also in sauberen Gewässern angelt, könnt ihr davon ausgehen, dass die Schadstoffbelastung im Wels gering ist. In weniger sauberen Gewässern hingegen solltet ihr den Verzehr eines Welses überdenken.
Neben den Schadstoffen macht das Gewässer auch etwas am Geschmack. Trübe Teiche mit geringer Wasserqualität sorgen dafür, dass das Fleisch auch etwas trübe und schlammig schmeckt. Das ist nicht nur bei Wallern so, auch Karpfen haben zum Beispiel diese Eigenschaft. Deshalb ist es in Zuchtbetrieben so, dass sie vor dem Verzehr für einige Tage „durchgespült“ werden, in klaren Gewässern. Auch bei privaten Karpfenkäufen oder -fängen ist es durchaus üblich, den Karpfen einige Tage in der Badewanne zu wässern. Dabei sollte man hier natürlich an das Tier denken. Wir Angler sollten grundsätzlich den Anspruch haben, dass ein Tier unter unserer Hand so wenig leidet wie möglich. Einen Fisch aus offenem Gewässer tagelang ohne Futter in der Badewanne zu halten, ist da eine strittige Maßnahme.
Deshalb gerade bei Wallern (die auch selten entspannt in die Badewanne passen), einfach von Anfang an auf die Gewässerqualität achten. So schmeckt der Wels dann auch.
Die richtige Zubereitung: Wels filetieren
Die richtige Zubereitung des Fisches hat ebenfalls einen großen Einfluss auf den Geschmack des Fisches. Das fängt schon bei der richtigen Art zu filetieren an. Wels filetiert man am besten, ohne ihn vorher auszunehmen, indem man sich von Anfang an fern von Kopf und Innereien hält. Legt den Wels dafür zunächst auf den Bauch, setzt einen flachen Schnitt hinter der Seitenflosse hoch zum Rücken. Dort führt ihr das Messer dann bis zu den Bauchgräten und gleitet entlang der Bauchgräten Richtung Schwanz. Nach dem After könnt ihr das Messer durchstoßen und bis zur Schwanzflosse ziehen. Jetzt kehrt ihr mit dem Messer zurück zum Anfang eures Schnitts und geht graduell ein bisschen tiefer, bewegt das Messer dabei aber nicht gerade nach unten, sonst würdet ihr doch Innereien anschneiden, sondern nach außen Richtung Haut. Schneidet Stück für Stück tiefer und dann Richtung Schwanzflosse. So könnt ihr das erste Filet abtrennen, ohne dass ihr nahe den Innereien wart.
Verfahrt genauso auf der anderen Seite und schon habt ihr schöne Filets mit Haut. Falls ihr die Haut nicht auf euren Filets wollt, könnt ihr sie mit einem scharfen Messer von der Haut trennen. Wichtig ist bei dem Wels grundsätzlich: Lieber etwas zu viel gutes Fleisch wegschneiden, als alles zu versauen, indem ihr die Galle verletzt oder Säfte ins Muskelfleisch laufen.
Wels essen richtig: Welsfilet zubereiten
Nachdem wir euch also erklärt haben, wie man einen Wels filetiert, wollen wir euch natürlich auch verraten, wie ihr euch ein leckeres Filet zubereitet. Wie immer kurz, was ihr braucht:
- zwei Welsfilets
- Zitronensaft
- Olivenöl
- Gewürze nach eurem Belieben (beispielsweise Dill, natürlich Salz und Pfeffer)
Welsfilet zubereiten ist ganz einfach. Zuerst nehmt ihr die Filets, bestreicht sie mit Zitronensaft und euren Gewürzen. Wels profitiert immer von ordentlicher Würze, also seid nicht zu geizig mit Pfeffer und Salz. Drückt dann die Hautseite in euer Mehl und bratet die Filets auf der Hautseite etwa drei Minuten an. Wendet die Filets und lasst sie weitere zwei bis drei Minuten in der Pfanne brutzeln.
Zu diesen zitronigen Filets passen Nudeln mit zitroniger Sahnesoße, ein paar Kartoffeln oder ganz simpel frisches Brot mit einem leckeren Dip aus Meerrettich. Viel Spaß beim Welsfiletzubereiten und guten Appetit!
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