Wie kann man mit Twister angeln? Tipps, Tricks und mehr

Irgendwie wird es stiefmütterlich behandelt, mit Twister angeln zu gehen. Viele Angler greifen lieber zum Gummifisch, weil die Raubfische hier „besser beißen“. Aber ist das so? Wir reden heute ein bisschen über den Twister und das Angeln mit Twister. Außerdem wollen wir euch erklären, wie man Twister montieren kann. Also, bereit für ein bisschen Twist?

Erklärungen und Fakten rund um den Twister

Der Twister ist ein Kunstköder, der Beute für Raubfische imitiert. So wird er oft als Alternative zum Gummifisch gehandelt. Tatsächlich imitiert der Twister aber eher einen Wurm oder einen Egel, als einen Fisch. Dementsprechend anders sollte er geführt werden.

Twister sind Gummiköder, die sich durch ihre besondere Form im Wasser so verhalten, wie es potenzielle Beute eines Raubfisches tun würde. Sie funktionieren aulso ähnlich wie Gummifische, sehen jedoch signifikant anders aus. Auch das Laufverhalten unterscheidet sich.

Sie haben nämlich einen raupenähnlichen Körper, den man am Haken befestigt und einen oft eingedrehten (twisted) Schwanz. Es gibt sie in verschiedenen Farben und Größen, sodass sie für eine Vielzahl an Raubfischen attraktiv sind. Auch die Schwänze unterscheiden sich teilweise stark. So gibt es Modelle mit zusätzlichen Löchern oder Kugeln, die das Verhalten im Wasser zusätzlich beeinflussen.

Vor etwas über zehn Jahren hat der Gummifisch den Twister trotz großer Erfolge weitestgehend abgelöst. Warum? Gerade in den 90ern und den frühen 2000ern ist fast jeder Raubfischangler mit Twistern in der Köderbox ans Wasser gegangen. Die meisten Fische hatten einen solchen Köder also schon einmal gesehen. Mittlerweile hat sich dieses Phänomen teilweise umgekehrt. Auch wenn Fische durchaus älter als 13 Jahre werden, so kennen die meisten Raubfische heute doch eher das ganze Gummifischsortiment. Das kann im Umkehrschluss bedeuten, dass sie nun auf Twister besser beißen.

Mit Twister angeln: Wie und auf welche Fische?

Grundsätzlich gibt es verschiedene Methoden, mit Twister zu angeln. Dabei geht es im Grunde darum, die natürlichen Köder bestmöglich zu imitieren, damit die Zielfische auf den Köder hereinfallen und zubeißen. So lassen sich Twister hervorragend jiggen. Das Anziehen und Absinken lassen des Köders ahmt die Bewegung nach, die Beutetiere beim Nahrungssuchen durchführen würden. Abhängig von der Beißlaune, der Jahreszeit und auch der Tageszeit kann man die Bewegungen anpassen. Wenn die Fische träge sind, muss man geduldig sein, sie wirklich locken, um überhaupt einen Biss zu provozieren. Bei aufgeweckten Fischen in Jagdlaune darf es ruhig flotter zugehen.

Auch einfaches Einkurbeln ist möglich. Wenn man hin und wieder leichte Zupfer mit der Rute einbaut und ansonsten gleichmäßig einkurbelt, animiert man Räuber, die keine Lust auf eine große Jagd haben. Das liegt daran, dass das unregelmäßige Fortbewegungsmuster angeschlagene Beute imitiert, die keinen großen Widerstand leisten wird: die optimale Beute für einen Räuber, der keinen Aufwand betreiben will.

Die verschiedenen Methoden eigenen sich für diverse Raubfische. So kann man mit unterschiedlichen Größen nicht nur Barsche und Zander fangen, sondern ebenso Forellen, Hechte und Welse. Auch diverse Meeresfische kann man mit einem Twister zum Anbiss verleiten.

Twister montieren

Einen Twister auf einen Jig-Haken zu ziehen ist nicht schwer. Es gibt nur wenige Dinge zu beachten.  Zum Beispiel sollte der Haken auf nur etwa ein Drittel der Länge des gesamten Twisters haben. So kann der Haken noch im raupenförmigen Teil des Köders austreten und nimmt dem Twisterschwanz nichts von seinem Spiel. Außerdem solltet ihr den Haken und den Schwanz in entgegengesetzte Richtungen schauen lassen. Sprich: Wenn euer Haken mit Twister auf dem Tisch vor euch liegt, sollte der Schwanz sich in die eine Richtung und der Haken in die andere Richtung winden.

Twister mit Haken

So sollte euer Twister mit Haken aussehen

Das hat den einfachen Grund, dass sich beim Wurf der Schwanz sonst auf den Haken spießt. Das macht natürlich die Montage völlig unwirksam. Also, Twister richtig herum montieren und dann auf zum Raubfischangeln. Ihr werdet staunen, was so ein Twist an Überraschungen aus dem Wasser zaubert!

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3 Kommentare

  1. Sascha

    Mit Twister und Gummifisch gehe ich am liebsten auf Raubfisch. Egal ob Barsch, Hecht, Zander oder Forelle. Man hat nicht nur eine hohe Anzahl an Auswahlmöglichkeiten, sondern man lernt durch das aktive fischen, das Gewässer viel schneller und besser kennen. Wichtig dabei ist die Köderführung und wie man damit richtig umgeht.
    Diese Seite ist richtig gut, sehr zu empfehlen!
    LG Sascha

    Antworten
    • Angelwissen

      Moin Sascha und erstmal vielen Dank für das tolle Feedback!

      Ich sehen das mit dem aktiven Angeln genau wie Du! Gerade beim Jiggen lernt man, fast besser als mit dem Echolot, das Gewässer kennen. Du erfühlst den Untergrund, kleine Erhebungen bzw. Vertiefungen. Ist dort viel Kraut am Grund und auch wo sich Fische aufhalten. Ich habe mir sogar schon einige sehr gute Karpfenspots „erjiggt“ und dann erfolgreich beangelt.

      Beste Grüße und strammes Seil!

      Antworten
  2. Lewis

    Danke für die Infos , sehr gut verpackt und kurz dazu aber alles was man wissen muss sehr geil

    Antworten

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