Die besten Partikelköder zum Karpfenangeln

Besonders Karpfenangler nutzen sie gerne: die Partikelköder. Wir wollen uns heute mal ein bisschen genauer mit dieser speziellen Ködersorte beschäftigen. Was sind Partikelköder? Wie nutzt man sie am besten? Wie kann man sie ganz einfach selbst herstellen?

Warum nutzt man Partikelköder?

Partikel nutzt man hauptsächlich, um Zielfische wie Karpfen anzulocken. Die kleinen Leckerbissen verteilen sich großflächig und sind nicht so schnell weggefressen, wie zum Beispiel Boilies. Sind erst die Partikelköder platziert, verteilt sich schnell das herrliche Aroma im Wasser und lockt eure Zielfische an. Weil sie nicht so schnell alles auffressen können, verweilen die Köderfische länger am Angelplatz und bieten euch so mehr Zeit, sie an den Haken zu locken.  Außerdem lassen sie sich ganz einfach aus verschiedensten Zutaten selber machen.

Partikelköder selber machen

Beliebte Zutaten für Partikelköder sind zum Beispiel Nüsse, Getreide, Bohnen oder Mais und Erbsen. Die perfekte Zusammensetzung ist natürlich immer die, die an eurem Zielgewässer noch unbekannt ist. Und wenn ihr fünf Angler fragt, wie sie ihre Partikel am liebsten zubereiten, bekommt ihr wahrscheinlich fünf verschiedene Antworten.

Sicher ist jedoch: Die meisten Partikel muss man kochen und ziehen lassen. So quellen die kleinen Partikel auf und sind leichter verdaulich. Manche Partikel kann man einfach ein paar Tage komplett von Wasser bedeckt gären lassen. Hierbei passiert eine chemische Reaktion, die für stärkeres Aroma sorgt. Das Aroma können wir auch riechen und zwar wollt ihr, dass euer Partikel-Sud süßlich-sauer riecht. Klingt nicht besonders lecker, aber die Köder sind ja auch nicht für euch, sondern für eure Zielfische. Achtet nur darauf, dass alle Partikel während der Gärung von Wasser bedeckt sind, sonst fängt es an zu schimmeln.

Wollt ihr eine ausführliche Liste, mit Partikeln, die ihr für eure Köder nutzen könnt? Dann seid ihr richtig! Außerdem gibt es zu jedem Partikel ein paar Tipps zur Zubereitung!

Weizen

Das Getreide beschleunigt die Verdauung und ist daher nicht zu unterschätzen. Haben eure Karpfen nämlich Weizen gefressen, kommen sie schon nach wenigen Stunden wieder, weil die Verdauung durch ist und der Hunger wieder klopft.

Die Zubereitung ist ganz einfach: Gebt den Weizen entweder einfach so in euren Sud, der ziehen soll, oder kocht ihn vorher für etwa 10 Minuten. Gekochter Weizen ist weicher und damit noch leichter zu verdauen.

Milanüsse

Milanüsse sind noch relativ unbekannt, entwickeln sich aber mehr und mehr zum offenen Geheimnis. Da sie hier eben nicht heimisch sind, fallen viele Karpfen auf diesen Köder herein.

Für die Zubereitung gebt anderthalb Liter Wasser auf ein Kilo der afrikanischen Nüsse und lasst sie am besten über Nacht quellen. Jetzt könnt ihr sie einige Minuten kochen.

Gerste oder Hafer

Beide Getreidearten sind Weichgetreide, deshalb ähnelt sich die Zubereitung. Sie verteilen sich gut im Wasser und es entsteht eine breite Köderwolke.

Beide Getreidesorten könnt ihr einfach mit doppelter Menge heißem Wasser aufgießen und dann am besten über Nacht quellen lassen.

Hanfkörner

Hanfkörner sind wegen des hohen Ölgehaltes ebenso wie Weizen sehr verdauungsfördernd. Die Vorteile decken sich also mit denen von Weizen. Damit die eher tarnfarbenden Körner farblich auffallen, müsst ihr sie über Nacht einweichen lassen und kochen, bis sie aufplatzen. Jetzt kommt der weiße Kern zum Vorschein, der dann auch im Wasser farblich auffällt.

Mais oder Erbsen

Mais und Erbsen solltet ihr nicht in zu großen Massen verwenden, denn sie sind für die Karpfen sehr sättigend. Wegen der auffälligen Farben sind sie aber trotzdem gerne genommene Partikel. Am besten lasst ihr Mais oder Erbsen einfach ein paar Tage in Wasser liegen. Die Maiskörner werden dann säuerlich und besonders aromatisch. Die Erbsen quellen auf und lassen sich so ein bisschen besser verdauen.

Die besten Kombinationen

Am besten kombiniert ihr natürlich einige Verdauungsbeschleuniger mit beliebten Ködern. Geht zum Beispiel auffällig gelber Mais an eurem Spot besonders gut, kombiniert ihn mit Hanfkörnern oder Weizen, damit die Verdauung der Fische schnell durchläuft und der Fisch wiederkommt. Im Winter gilt es grundsätzlich, weniger sättigende Partikel zu nutzen, da die Fische jetzt wenig fressen und noch schneller gesättigt sind. Im Sommer darf es auch ein bisschen mehr Mais sein.

Milanüsse sind oft noch nicht bekannt bei den hiesigen Karpfen, die könnt ihr also besonders an klaren Tagen, an denen sie trotz ihrer schlichten Färbung auffallen, einsetzen.

Wie setzt man Partikelköder am besten ein?

Wenn jetzt eure einzelnen Partikel schön gegoren und aufgequollen sind, könnt ihr eure Partikelköder mischen. Ihr könnt natürlich zusätzlich auch abgepackte Partikel zugeben. Außerdem kann man die Mischung mit ein bisschen Lockstoffen und Aromen noch zusätzlich attraktiv machen.

Jetzt habt ihr also eine Pampe mit Partikeln, die ihr theoretisch einfach so an eurem Spot ins Wasser werfen könntet. Eine Futterschaufel kann euch hierbei helfen. Alternativ haben wir aber einen Geheimtipp für euch! Friert eure Pampe in kleinen Formen ein. Eiswürfel sind ein bisschen sehr klein, aber ihr könnt zum Beispiel ausgespülte Sahnebecher befüllen und einfrieren. Setzt ihr jetzt in diese Sahnebecher noch einen Stein, bevor ihr die Partikel-Pampe einfüllt, sinkt euer Partikelköder ganz schnell zum Grund und verteilt sich von da aus innerhalb weniger Minuten.

Und jetzt? Viel Spaß beim Angeln! Habt ihr noch Tricks für Partikelköder? Welche Kombinationen nutzt ihr noch?

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