Der Rapfen ist wegen seiner Kampfstärke und Wehrhaftigkeit ein beliebter Fisch für Sportangler. Außerdem hat er ein ganz besonderes Fressverhalten. Er gehört nämlich zu einer Familie von Friedfischen, entwickelt sich im Laufe seines Lebens aber zu einem gefährlichen Raubfisch! In unserem Steckbrief zum Rapfen findet ihr alle Informationen, die ihr wissen müsst!
Der Rapfen im Steckbrief
Englischer Name: Asp
Wissenschaftlicher Name: Leuciscus aspius oder auch Aspius aspius
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie: Weißfische (Leuciscidae)
Größe: durchschnittlich bis 80, in Ausnahmefällen bis 120 cm
Alter: maximal bis 12 Jahre
Körperbau: stromlinienförmig, muskulös
Schuppen: entlang der Seitenlinie zwischen 65 und 75
Farbgebung: Rücken grau bis grau-blau, Flanken silbrig, Bauch weiß
Flossenformel: D III/8, A II/14, P I/16, V II/8-9
Maul: oberständig, zahnlos, Maulspalte bis hinter die Augen
Zähne: keine
Nahrung: als Jungtier Insekten, als adulte Tiere dann kleine Beutefische
Laichzeit: April bis Juni
Herkunft und Verbreitung
Der Rapfen bewohnt hauptsächlich größere Flusssysteme in Mittel- und Ost-Europa. Dazu zählen der Rhein und die Donau, aber auch die Wolga und Flüsse in Südschweden oder Südfinnland. Ursprünglich stammt der Fisch aus den östlichen Gebieten, doch durch den Bau des Main-Donau-Kanals konnte er sich gen Westen ausbreiten.
Im Flusssystem hält sich der Rapfen mit Vorliebe mitten in der Strömung nahe der Oberfläche auf. Die Jungfische trifft man hier häufig gleich mit mehreren Exemplaren, während die adulten Fische dann zu Einzelgängern werden.
Äußerliche Merkmale des Rapfen
Der Rapfen wird unter optimalen Bedingungen über einen Meter groß und kann bis zu zehn Kilogramm wiegen. Die durchschnittliche Größe liegt jedoch eher bei 50 – 80 cm. Der langgestreckte Körper der adulten Tiere ist stromlinienförmig. Seine Färbung am Rücken kann in verschiedenen Tönen von oliv-grau bis hin zu grau-blau reichen. Die Flanken sind heller und glänzen silbrig oder gelb-silbrig. Der Bauch ist dann weiß gefärbt. Die Flossen können grau-rötlich oder gelb-rötlich gefärbt sein.
Das Maul des Rapfens ist oberständig, das heißt, dass der Unterkiefer vorgeschoben ist. Außerdem ist es zahnlos und groß, die Mundspalte reicht bis hinter die Augen.
Ernährung des Rapfen
Wie gleich zu Beginn erwähnt, ist die Ernährung des Rapfens eine ganz besondere Angelegenheit. Denn der Rapfen gehört zu den Karpfenartigen, also einer Familie von Friedfischen, ernährt sich jedoch vornehmlich von kleineren Beutefischen. Und das ganz ohne Zähne! Das ist ein einmaliges Vorkommen unter den europäischen Karpfenartigen. Dieses außergewöhnliche Ernährungsmuster wächst dem Rapfen an. Als Jungfische ernähren sie sich nämlich zunächst von Insekten, die sie mit ihrem oberständigen Maul einfach von der Oberfläche wegschnappen können. Erst mit einem gewissen Alter und der damit einhergehenden Größe steigt der Rapfen dann auf Beutefische um.
Diese Beutefische sind zum Beispiel Rotauge, Stint oder Ukelei, wobei auch ein ausgewachsener Rapfen Insekten, Würmer und Schnecken nicht verschmäht.
Fortpflanzung
Die Geschlechtsreife bei den Rapfen tritt nach ungefähr vier bis fünf Jahren ein. Die Laichzeit liegt in Europa zwischen April und Juni. In dieser Zeit entwickeln die Männchen einen starken Laichausschlag. Die Balz ist lebhaft und auch von der Oberfläche aus zu beobachten, denn die Rapfen leiten sie durch Sprünge aus dem Wasser ein.
Ein Weibchen zwischen zwei und drei Kilogramm kann zwischen 80.000 und 100.000 Eier auf einmal ablegen. Der Laich haftet an den überströmten Kiesbänken und nach ungefähr zwei Wochen schlüpfen die Jungtiere. Sie lassen sich von der Strömung in seichtere Gewässer treiben und ernähren sich in der ersten Zeit von Plankton. Nach etwa drei Monaten steigen sie dann auf piscivore Kost um.
Rapfen angeln
Auch wenn Rapfen aufgrund ihrer Zwischenmuskelgräten sind Rapfen als Speisefisch eher unbeliebt sind, machen sie als Gegner doch richtig Spaß. Gerade kapitale Exemplare sind misstrauisch und sehr kampfstark. So sorgen sie für einen tollen DrillDer Drill ist der Kampf mit dem Fisch. Sobald der Fisch angebissen hat und am Haken ist, beginnt der Drill. Beim Drill geht es darum den Fisch zu ermüden, damit man ihn an Land oder ins Boot holen kann. Nicht alle Fische bieten einen gleich starken Drill, so kann man beim Stör angeln beispielsweis.
Die gängiste Angelmethode ist das Spinnfischen mit Spinnrute und Stationärrolle. Gut funktionierende KöderEin Köder wird als Lockmittel genutzt, damit der Fisch am Haken anbeißt. Dabei unterscheidet man zwischen Kunstköder und Naturköder. sind unter anderem WobblerDer Wobbler ist ein Kunstköder zum Raubfischangeln. Er kann aus Holz, Kunststoff oder Metall produziert werden. Die meisten Wobbler haben eine Tauchschaufel, welche für die nötige Tauchtiefe sorgt. Durch den Aufbau des Wobblers und die richtige Angeltechnik erreicht man reizvolle Bewegungen, welc und Gummiköder, doch auch Köderfische können gut funktionieren. Wer auf die großen Exemplare gehen will, sollte in der harten Strömung suchen, kleinere Fische stehen aber auch in ruhigeren Abschnitten.
Natürlich gibt es trotz der vielen Gräten Möglichkeiten, den Rapfen zu etwas Leckerem zu verarbeiten. Habt ihr ein schönes Exemplar gelandet, versucht euch doch mal an Fischbuletten!
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