Dorschangeln

Heute kommen wir zum Dorschangeln. Der Fang und die Speise gehören zu meinen Top-Favoriten und den ein oder anderen Tipp und Trick, den ich in all den Jahren erlangt habe, will ich euch auch nicht verschweigen. Ein wichtiger Faktor beim Dorschangeln ist das Wetter und die richtige Stelle. Was es sonst noch alles zu beachten gibt, klären wir jetzt!

Übrigens hat der Dorsch unglaublich viele Namen. Man kennt ihn auch als See-Leopard, Salzwasser-Leopard oder Kabeljau.

Köder für Dorsche

Manchmal ist weniger mehr – so auch beim Seeleopard. Natürlich kann man auch mit sehr großen Ködern arbeiten, aber die Erfahrung zeigt, dass auch sehr große Dorsche auf relativ kleine Köder beißen. Daher ist mein erster Tipp beim Dorschangeln, dass ihr auf einen kleinen Köder setzt.

Fliegen und Streamer sind wunderbar geeignet als Beifänger. Ihr bringt diese einfach 25-50 cm über eurem Hauptköder, dem Blinker oder Wobbler, an und werdet staunen, dass dieser „Beifänger“ beim Dorschangeln oft mehr Erfolg hat als der eigentliche Köder. Auch die Farbe des Köders spielt eine wichtige Rolle. Gerade die Rottöne haben es dem Fisch angetan. Aber auch schillernde Farbtöne wie Motoröl, welcher in Kombination mit dem Sonnenlicht in diversen Farbtönen strahlt, haben ausgezeichnete Fangquoten.

In den Abendstunden an der Küste sind WobblerKüstenblinker und Gummiköder die beste Wahl.

Wer schon mal mit Wattwurm und Seeringelwurm auf Dorsch geangelt hat, wird festgestellt haben, dass die Seeleoparden, die an den Haken gehen, eher von kleiner Größe sind. Das geht aber auch anders – einfach mal als Köder einen Sandaal probieren. Den gibt es im nächsten Angelladen übrigens auch tiefgekühlt. Bei der Montage hilft eine Ködernadel.

Dorschköder

Der Dorsch beißt auf viele Köder. Die beste Farbe haben wir bereits genannt. Hier nochmal eine Übersicht beliebter Köder:

  • Naturköder (am besten kleine Dorsche, Kleinfische, Wattwürmer, Ringelwürmer, Krebse, Wirbellose oder Seeaale)
  • Gummiköder (Twister, Gummifische, verrückte Würmer – 5-12 cm)
  • Blinker (auf passendes Dekor achten)
  • Wobbler (möglichst einen mit leichtem Tiefgang)
  • Kunstfliegen (als Beifänger)
  • Pilker (80-300 g)

Manchmal beißt der gefräßige Kabeljau auch auf ein einfaches rotes Stück Plastik auf dem Pilker. Hier ist wieder einmal ausprobieren angesagt. Je ruhiger die See, desto weniger Wurfgewicht beim Dorschangeln braucht ihr zusätzlich.

Dorschrute

Viele Angler greifen auf hoher See auf schweres Gerät zurück – das mag zwar ziemlich geil aussehen, aber macht nicht nur müde Arme, sondern kann auch mal mit einer ordentlichen Sehnenscheidenentzündung enden. Nehmt einfach eine gewöhnliche Spinnrute mit mittlerer Rolle und einem leichten 80 g Wurfgewicht.

Oft werden von den Herstellern für jeden Fisch neue spezielle Ruten angefertigt und für nicht gerade günstiges Geld angeboten. Doch seien wir ehrlich, die wenigsten haben die Taschen voller Geld. Also braucht man eine Ausrüstung, die sich möglichst flexibel einsetzen lässt. Ihr könnt eure Zanderrute hervorragend für Dorsch einsetzen und umgekehrt. Achtet nur darauf, dass ihr beim Salzwasser die Ausrüstung nach dem Einsatz gründlich reinigt, da das Salz sehr aggressiv ist. Also, man braucht zum Pilken nicht in den nächsten Laden laufen und eine neue Rute kaufen. Bei der Rolle kann man über eine maritime Angelrolle nachdenken, da die Mechanik von Angelrollen sehr anfällig gegen Sand und Salzwasser ist. Achtet auch auf die Länge der fassbaren Angelsehne. Die Rolle sollte mindestens 200 m fassen können. Man geht hier vom 10-fachen der Wassertiefe aus. Die Ostsee ist ca. 5-20 m tief. Welche Schnur die beste ist, löst regelmäßig Streit auf dem Kutter aus 🙂 Ich empfehle eine geflochtene Schnur, da es einige Vorteile gibt:

  • gute Köderführung
  • keine Dehnung, daher guter Kontakt zum Köder
  • weites, gezieltes Auswerfen

Tipps zur Angelrute

Ich empfehle beim Angeln auf hoher See auch farbige Schnur zu verwenden, da man diese deutlich besser erkennen kann und eine Perücke mit dem Angelnachbarn vermeidet. Gut sind die rötlichen Töne, schlecht sichtbar alles grünlich blaue oder weiße, transparente Schnüre. Nehmt eine Schnur zwischen 0,14 und 0,20 – lieber dünner als dicker. Die Tragkraft sollte 5-15 kg betragen.

Da man bei einem Kutter schlecht den Kescher runter halten kann, sollte die Rute stabil genug sein, auch große Fische an Bord zu ziehen. Gleichzeitig ist es schön für das Arbeiten mit dem Köder, wenn sie flexibel ist.

Wenn ihr nach Norwegen zum Fischen fahrt, dann könnt ihr auch eine etwas stärkere Rute und Rolle verwenden. Mit einer langen Dorschrute erreicht man auch die weitesten Würfe. Allerdings ist man oft nicht alleine auf dem Boot und hat somit Platzprobleme. Hier empfiehlt es sich, auf eine kurze Rute zurückzugreifen.

Ort und Zeit für den besten Fang

Beim Brandungsangeln wird bekanntlich von Land geangelt. Wenn ihr vom Land aus Dorsch angeln möchtet, dann solltet ihr auf die Abendzeit warten. Sobald die Sonne untergeht, kommt der Kabeljau nahe an den Strand. Man kann hier teilweise sogar recht stattliche Exemplare im flachen Küstenbereich fangen. Einen kapitalen Fang wird man allerdings nur vom Boot oder Kutter aus machen können.

Auch beim Dorsch werden Frühaufsteher oder Spät-zu-Bett-Geher belohnt. Früh morgens oder ab Beginn der Abenddämmerung hat man den meisten Erfolg. Bei Beginn der Dunkelheit wird er erst richtig gefräßig.

Früher gab es deutlich mehr Dorsch im Meer. Um den genaues Standort zu bestimmen, insbesondere wenn man vom Boot aus angelt, ist ein Echolot unentbehrlich. Es zeigt einem die Plätze wo die Fische stehen. Grundsätzlich findet man den beliebten Speisefisch in der tiefen See am Grund. Denn hier ist es sehr kalt und das hat der Dorsch besonders gern. Dennoch kann man den Räuber auch bei Futter-Fischschwärmen finden. Denn diesen folgt er, um seinen Hunger zu stillen.

Je kälter es ist, desto größer ist die Erfolgschance. Bei unter 15 ° C kann man besonders viel fangen. Sobald die See rau ist, hat man auch deutlich bessere Fänge. Besonders große und kapitale Dorsche kann man hier fangen. Der Grund liegt auf der Hand: durch den Seegang werden tausende Lebewesen aufgewirbelt und stehen als wertvolle Futterquelle zur Verfügung. Die kleinen See-Leoparden kommen mit der rauen See nicht zurecht, daher hat man überwiegend große Fänge.

Der Dorsch ist an vielen Plätzen vertreten. Besonders beliebt für die Jagd auf den See-Leoparden sind folgende Länder:

  • Dänemark
  • Deutschland
  • Island
  • Norwegen
  • Polen

Wenn ihr eine besondere Stelle oder den ultimativen Ort empfehlen könnt, dann hinterlasst doch einen Kommentar. Ich beispielsweise fahre zum Dorschangeln immer nach Bornholm.

Angeltechnik

Der Dorsch verfolgt seinen Köder oft eine ganze Weile. Wenn ihr in Wurfweite vom Strand aus angelt, dann wundert euch nicht, dass euch der Seeleopard fast in den Zeh beißen wird. Es kam schon oft genug vor, dass der Biss nach der Rutenspitze erfolgt und man das Gefühl hat, dass der leckere Fisch einem wohl eher den Fuß statt des Köders erwischen wollte. Also nicht erschrecken, wenn er aus der Welle der Brandung auf euch zugeschossen kommt.

Wie auch beim Barschangeln fressen Dorsche häufig ihre kleineren Artgenossen. Oft hat man einen kleinen Jungfisch am Haken und eine Sekunde später kommt ein großer Fang, der sich den „Kleinen“ schnappen will. In den meisten Fällen bleibt er ohne weiteren Haken aber nicht hängen. Daher rate ich beim Dorschangeln immer zu einem Überbeißer-System. So klappt auch der große Fang.

Ein guter Trick ist auch die Angel mit einem Wobbler montiert hinter dem Boot herlaufen zu lassen. Die meisten packen nach einem Angeltag die Sachen ein und schließen das Kapitel. Das muss nicht sein. Oft fängt man noch einige schöne Exemplare, wenn man das Nützliche mit dem Angenehmen verbindet. Bitte achtet darauf, dass ihr nicht zu schnell fahrt – 4 Stundenkilometer sind ideal. Man kann übrigens auch Süßwasserköder verwenden. Sie müssen aber gründlich gereinigt werden, ansonsten gibt es Rost!

Dorschfang

Zubereitung

Sicher gibt es jede Menge Fischrezepte – aber beim Dorsch bin ich ein Freund des Spartanischen. Ein schönes Filet mit oder ohne Panade in die Pfanne und mit Salz, Pfeffer und Zitrone liefert ein echt leckeres Essen. Ein kleiner Tipp noch am Rande. Wenn der Dorsch am gleichen Tag zubereitet wird, dann wird er in der Pfanne zerfallen. Wenn man ihn eine Nacht in den Kühlschrank legt, dann wird das Fleisch deutlich fester und zerfällt nicht.

Das eigene Boot

Wer nicht das Geld für ein eigenes Boot hat, der kann entweder mit dem Angelverein seiner Wahl mitfahren oder auch auf einem Kutter mitfahren, wie hier bei einer Dorschkutterfahrt in Warnemünde. Als letztes Fazit möchte ich noch mit auf den Weg geben, sich für das Dorschangeln ausreichend warm anzuziehen und eine wasserfeste Tasche dabei zu haben. Hier kann man trocken seine Wertsachen lagern.

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1 Kommentar

  1. Blitz

    Meinen größten Kabeljau mit ca. 10,5 kg habe ich auf der Flämischen Kappe, ca. 560 km östlich von St. John´s gefangen. Ich hatte nach meinem Rollenzählwerk ca. 400 m Sehne abgespult, das sind über 300 m. Geangelt habe ich mit einem 400 g Pilker.

    Vor Bornholm habe ich mal einen Lachs geangelt, der wurde kalt geräuchert.

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