Aal – alle Informationen zum Fisch

Viele Angler vergessen beim Aalangeln wie beeindruckend der Aal (Anguilla) eigentlich ist. Es ist nicht irgendein deutscher Fisch, der sein Leben in unseren Seen und Flüssen verbringt. Wusstet ihr, dass jeder Aal, auch die, die wir in Deutschland fangen, ursprünglich aus dem Atlantik kommt? Genauer gesagt stammt jeder europäische Aal aus der Sargassosee. Das ist ein Meeresgebiet östlich von Florida und südlich der Bermuda-Inseln.

Als Larve nimmt das Tier, dass sich später Aal nennen darf, seine beeindruckend lange Reise bis zu uns auf, um zum Ablaichen wieder in ihren Heimatsee zurückzukehren. Doch später mehr dazu… Heute geben wir euch alle Informationen, die man als Angler über den Aal wissen sollte – oder besser gesagt – wissen sollte. Wir gucken uns den Lebensraum an, die Nahrung, die Arten, die Fortpflanzung und natürlich darf ein Steckbrief auch nicht fehlen.

Aal Fischerei

Der Aal ist ein extrem begehrter Zielfisch beim Angeln. In unserem Beitrag Aalangeln, zeigen wir alles, was man wissen muss, um nicht als Schneider nach Hause zu gehen. Aber nicht nur mit der Angel kann man den geheimnisvollen Fisch fangen, sondern auch mit Netzen und Reusen. Der Großteil der Aale wird für die Fischindustrie natürlich nicht mit der Angel gefangen. Früher wurden oft Netze aus Bundgarn verwendet, heute wird überwiegend auf die Aalreuse gesetzt.

Aal Steckbrief

  • Ursprung: Sargassosee
  • Nahrung: Würmer, Schnecken, Krebse, Fische, Insekten, Fischlaich, Kleinstlebewesen
  • Fischart: Raubfisch (kein Aasfresser wie häufig angenommen)
  • Besonderheit: extrem guter Geruchssinn; Aalblut reizt die Augen und verursacht Entzündungen
  • Lebensraum: Gewässergrund (schlammig) – See, Tümpel, Fluss
  • Fangmethode: Reuse, Netz, Grundmontage, Pose
  • Alter: In der Natur werden Aale um die 50 Jahre alt, in Gefangenschaft können es bis zu 100 Jahre sein, im Normalfall um die 80 Jahre
  • Geschlechtsreife: Weibchen 12-15 Jahre; Männchen 6-9 Jahre
  • Unterscheidung m/w: ab 50 cm Körperlänge
  • Körper: Schlangenform, seitlich eingedrückt
  • Größe: Männchen bis zu 60 cm; Weibchen bis zu 150 cm
  • Kopf: breit, tiefes Maul (Breitkopfaal) spitz, mittelgroßes Maul (Spitzkopfaal)
  • Zähne: Bürstenzähne
  • Schuppen: sehr klein, oval, Mosaikanordnung
  • Gewicht: bis zu 6 kg
  • Aktivität: meistens nachtaktiv
  • Fleisch: fett und fest
  • Knochenfischgattung
  • Ordnung: Anguilliformes

Gerade der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist ein vom Aussterben bedrohter Fisch. Man findet ihn von Europa über Kleinasien bis nach Nordafrika.

Aal Lebensraum

Der wissenschaftliche Begriff für Aal – Anguilla oder Anguillidae leitet sich vom lateinischen Wort anguilla ab, was so viel wie Schlange bedeutet. Sie werden auch als Süßwasseraale bezeichnet, obwohl sie als katadrome Wanderfische auch durch Salzwasser wandern. Den Hauptteil ihres Lebens verbringen sie im Süßwasser wie Flüssen, Seen und Tümpeln, um zur Laichzeit ins Meer zu wandern. Überwiegend sind sie in der Dämmerung und in der Nacht aktiv, wobei sie sich von Würmern, Fischen, Insekten und anderen Kleinstlebewesen ernähren. Durch seinen feinen Geruchssinn ist der Aal ein ausgesprochen guter Jäger, zählt also zu den Raubfischen. Obwohl der Aal eigentlich am schlammigen Gewässerboden lebt, fängt er auch Fische in der mittleren und oberen Wasserzone.

Breitkopfaal und Spitzkopfaal

Es gibt nicht nur einen Europäischen Aal: Wir unterscheiden hier zwischen dem Breitkopfaal und dem Spitzkopfaal. Beide Namen weisen schon auf das typisches Aussehen der Fische hin. Der Spitzkopfaal hat einen sehr spitz zulaufenden und schmalen Kopf. Der Breitkopfaal – welcher auch größere Beute wie Fische jagt – ist deutlich breiter gebaut. Beide Formen des Aals leben in Koexistenz in den gleichen Gewässern. Von welcher Form es mehr gibt, hängt immer vom Nahrungsangebot ab. In einem See der viele Krebse, dafür aber wenig Fisch bietet, wird man mehr Spitzkopfaale finden.

Sobald der Aal bereit zur Fortpflanzung ist und es ans Laichen geht, beginnt er in der späten Herbstzeit zwischen Oktober und November eine spektakuläre Reise. Vorzugsweise in kalten, stürmischen und verregneten Nächten ziehen sie aus dem Süßwasser los, um sich auf die Reise in die Heimat zu machen. Mehr dazu lest ihr im Kapitel „Fortpflanzung“.

Der Europäische Aal kommt typischerweise als Bodenfisch in Europa überall dort vor, wo es Süßwasser gibt. Aber auch in der Nord- und Ostsee sowie in Gewässern, welche über die Donau ins Schwarze Meer führen, findet man ihn, denn hier wurde er eingesetzt.

Aal Aussehen und Körperbau

Der Aal wird 50-180 cm lang. Es wurden sogar schon Ausnahmegrößen mit bis zu 2 m gefunden. Er hat zwischen 100 und 119 Wirbel, welche nur leicht ausgeprägte Fortsätze haben. Der lange Schlangenform-Körper, dem er seinen Namen verdankt, ist im Querschnitt fast rund. Im hinteren Bereich, also im letzten Drittel hinter dem Anus, flacht die Form zur Seite hin ab. Die Farbe variiert je nach Alter, gemeinsam ist ihnen, dass der obere Bereich des Körpers dunkelgrün bis schwarz ist. Junge Aale (Gelbaale) haben eine gelbe Unterseite, ausgewachsene Aale (Blankaale) haben eine weiße Unterseite. Wer schon einmal einen Aal gefangen hat, der weiß, wie schleimig der schlangenähnliche Fisch sein kann. Dieser zähe und glitschige Schleim wird durch die einzelligen Protein- und Schleimdrüsen hergestellt.

aal angeln

Die Schuppen kann man auf den ersten Blick nicht erkennen, sie sind sehr klein (2 mm), rund und in der dicken Haut eingebettet. Genauer gesagt sind die Cycloidschuppen unterhalb der mit Drüsen übersäten Schleimhaut in der Unterhaut zu finden. Im Gegensatz zu anderen Fischen überlappen sich die Schuppen nicht, sondern sind nebeneinander angeordnet. Es gibt zwei Arten von Schuppenfeldern: Die einen, welche in  Längsrichtung gleichlaufend zueinander stehen und die anderen, welche senkrecht zueinander laufen. Der Mund des Aals hat einen hervorstehenden Unterkiefer. After-, Schwanz-, und Rückenflosse formieren sich zu einem durchgehenden Flossensaum. Dem Aal fehlen die Bauchflossen, dafür sind die Brustflossen stark ausgeprägt.

Schlechte Sicht

Wie wir gelernt haben, gibt es zwei unterschiedliche Formen: den Breitkopfaal und den Spitzkopfaal, welche einen unterschiedlich geformten Kopf haben. Egal, welche Form, der Körper des Aals geht ohne Übergang zum Kopf über. Die Anordnung und Größe der nicht sehr scharfen Augen sind unterschiedlich. Aale sehen wahrscheinlich sehr schlecht und nur in schwarzweiß. Sie haben 6000 Stäbchen pro Quadratmillimeter Netzhaut.

Markant sind die vielen kleinen scharfen Zähne an Kiefer und Pflugscharbein, welche wie Bänder platziert sind. Die Schlundknochen haben noch kleinere Zähne. Der Beginn des Kopfes startet an den schmalen Kiemenöffnungen in der Form eines Halbmondes. Der Aufbau und die robusten Knochen des Kopfes machen es dem Aal möglich, im schlammigen Boden zu wühlen.

Das Dach des Schädels wird von Parietale und Squamosum geformt, der Oberkiefer von Maxillare und Palatinum. Ein Zwischenkieferbein ist nicht vorhanden. Die Branchiostegalhäute sind verhältnismäßig breit. Um die Knochen des Kiemendeckels sind die langen Branchiostegalstrahlen in einem vorn und oben offenem Bogen gekrümmt. Ein Paar Nasenlöcher vor den Augen dient als Ausströmungsöffnung, das andere Paar in Form häutiger Röhrchen oberhalb der Lippen als Einströmungsöffnung.

Aal auf der Jagd

Die Geruchsjäger

Während die Sicht des Aals sehr bescheiden ist, kann er dafür umso besser riechen. Der Geruchssinn ist so stark, dass sie stereoskopisch riechen können. Sie haben die Fähigkeit, einzelne Moleküle wahrzunehmen. Dadurch wissen Aale genau, aus welcher Richtung Geruch und Geschmack entstehen. Eine wissenschaftliche Versuchsreihe wurde mit Rosenwasser durchgeführt. Rosenwasser kann der Aal nicht ausstehen. Es wurde mit 25 Tropfen Wasser verdünnt und der Aal war trotzdem in der Lage, es zu orten. Als Vergleich, man staunt immer wieder, wie gut ein Hund riechen kann, der Aal kann deutlich besser Gerüche wahrnehmen.

Zusätzlich können  sie per Seitenlinienorgan Erschütterungen und Bewegungen ausgesprochen genau spüren.

Direkt hinter den Kiemenöffnungen liegt das Herz. Fast alle fleischfressenden Tiere, wie auch der Aal, haben einen sehr kurzen Darm. Die Schwimmblase ist bedingt durch die Körperform sehr lang und beansprucht ungefähr 30-50 % des Platzes der Bauchhöhle. Aale haben keine Blinddarmanhänge. Es gibt keine scharfe Abgrenzung der Speiseröhre zum Magen, welcher über zwei Pylorusklappen in den Darm übergeht. Schwimmblase und Speiseröhre sind über den Duktus pneumaticus verbunden. Von der Leibeshöhle bis zum Anus verlaufen die langen schmalen bandartigen Gonaden. Sie haben eine dorsale Stellung neben Schwimmblase und Darm. Geschlossene Eileiter sind nicht vorhanden. In die Harnblase münden die Samenstränge.

Aal Nahrung

Der Breitkopfaal kann durch sein breites Maul deutlich größere Beute aufnehmen und jagt damit überwiegend Fische, der Spitzkopfaal eher kleinere Nahrung wie Krebse. Daher ergibt sich auch das Vorkommen der unterschiedlichen Arten aus dem Nahrungsangebot. Früher war ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Aale Aasfresser sind. Das ist nicht zutreffend. Der Aal verschmäht zwar auch totes Fleisch nicht, aber dieses muss frisch sein. Beide Aalformen essen auch Schnecken, Würmer, Insekten und deren Larven sowie andere Kleinstorganismen.

Aal Alter

Zwar kann eine Aal-Frau bis zu 1,80 m lang werden, aber solche Fänge und Größen sind äußerst selten. Bereits ein Aal mit einer Länge von einem Meter ist sehr groß. Der Aal-Mann wird in der Regel nicht größer als 60 cm. Die Gewichtsgrenze liegt bei ungefähr 6 kg. Im Gegensatz zu anderen Fischarten werden Aale in Gefangenschaft älter als in Freiheit. Von Natur aus kann man mit einem Alter von 50 Jahren rechnen, in Gefangenschaft wurden schon über 100 Jahre erreicht, doch das ist auch die Ausnahme. Ein gewöhnliches Alter in Gefangenschaft ist um die 80 Jahre.

Aal Arten

Der Breitkopfaal und der Spitzkopfaal sind nur zwei Formen derselben Art – dem Europäischen Aal. Diesen kann man nur sehr schwer vom Amerikanischen Aal auseinanderhalten. Auf den ersten Blick sehen beide gleich aus. Bekannte Verwandte des Aals sind der Amerikanische Flussaal (A. rostrata), der Meeraal (Conger), pazifische Aale und die Muräne (Murenidae).

Der Verbreitungsraum der Aale ist sehr weitläufig. Man findet ihn weltweit, außer in den kalten Polargebieten, dem östlichen Pazifik sowie dem angrenzenden Festland) und dem südlichen Atlantik. In Europa, Nordamerika (östlich der Appalachen), aber auch in der Küstenregion von China, in Japan, im Südosten von Australien und Neuseeland findet man ihn. Hier leben fünf verschiedene Arten, welche in den subtropischen Breiten leben.Es gibt noch fünfzehn weitere Arten. Diese findet man im tropischen Raum Asiens, Neuguinea, dem östlichen Afrika und auch im westlichen Australien. Der Unterschied zu unserem Aal ist, dass hier nur Flüsse bevölkert werden und nur solche, die ins tiefe Meer verlaufen.

Verwandtschaft

Aale gehören zu den Aalartigen (Anguilliformes). In dieser Ordnung kommen die folgenden Lebewesen als nächste Verwandte vor:

  • Pelikanaalartigen (Saccopharyngoidei)
  • Sägezahn-Schnepfenaalen (Serrivomeridae)
  • Schnepfenaalen (Nemichthyidae)
  • Wurmaale (Moringuidae)
  • Aale (Anguillidae)

Verwandte innerhalb der Anguillidae sind folgende:

Verwandte
A. anguilla
A. australis
A. bicolor
A. borneensis
A. celebesensis
A. dieffenbachii
A. interioris
A. japonica
A. marmorata
A. megastoma
A. mossambica
A. nebulosa
A. obscura
A. reinhardtii
A. rostrata

Es gibt 21 anerkannte Arten:

Aal Arten
Europäischer Aal (Anguilla anguilla) Linnaeus 1758
Kurzflossen-Aal (Anguilla australis) Richardson 1841
Anguilla bengalensis Gray 1831
Anguilla bicolor McClelland 1844
Borneo-Aal (Anguilla borneensis) Popta 1924
Anguilla breviceps Chu & Jin 1984
Celebes-Aal (Anguilla celebesensis) Kaup 1856
Neuseeländischer Langflossenaal (Anguilla dieffenbachii) Gray 1842
Anguilla interioris Whitley 1938
Japanischer Aal (Anguilla japonica) Temminck & Schlegel 1847
Anguilla luzonensis Watanabe Ayoama & Tsukamoto 2009
Indopazifischer Aal (Anguilla marmorata) Quoy & Gaimard 1824
Anguilla megastoma Kaup 1856
Anguilla mossambica Peters 1852
Anguilla nebulosa McClelland 1844
Anguilla nigricans Chu & Wu 1984
Anguilla obscura Günther 1872
Anguilla reinhardtii Steindachner 1867
Amerikanischer Aal (Anguilla rostrata) Le Sueur 1821
Anguilla pachyura aus dem Miozän von Öhningen (Baden-Württemberg) - fossile Art

Aal Fortpflanzung

Warum laichen Aale in der Sargassosee? Die Frage nach dem Warum lässt sich, wie so vieles in der Natur, nicht so leicht beantworten. Zunächst einmal sei gesagt, dass das Ablaichen in der Sargassosee noch nie vom Menschen beobachtet wurde. Man vermutet, dass sie das tun, weil hier die jüngsten Larven gefunden wurden und daher der Verdacht nahe liegt. Der japanische, neuseeländische und australische Aal laichen im zentralen Pazifik zwischen Fidschi und dem Bismarck-Archipel. Erkundete Laichgebiete der südostasiatischen Arten sind küstennah in einer Gewässertiefe von 200 bis 500 Meter zu finden. Je tiefer der Laichort der Aale liegt, desto dunkler werden sie. Auch die Augen vergrößern sich bei diesem Vorgang deutlich.

Die Herkunft des Aals – ein Rätsel

Schon Aristoteles rätselte, woher die Aale wohl kommen würden. Er vermutete, dass entweder von Erdwürmern abstammen würden, sich aus Staub bilden oder plötzlich im Schlamm entstehen. Der Meeresfisch, die Aalmutter Zoarces vivparus bekam ihren Namen, weil man annahm, dass sie die Aale gebären würde. Im Mittelalter ging man davon aus, dass Aale eine Form von Schlangen seien und sich mit Schlangen paaren würden. Jahrelang wurden dem Aal und seinen Bestandteilen heilende Wirkung zugesprochen.

Zum Glück der Wissenschaft entdeckten Forscher am Ende des 19. Jahrhunderts, dass der damals als Leptocephalus brevirostris beschriebene kleine durchsichtige Fisch mit der Form eines Weidenblattes, eine Larvenform vom Aal ist. Der Zoologe Johannes Schmidt entdeckte 1922 die kleinsten Larven, die bis heute gefunden wurden, nördlich der Bermudas. Es ist noch keinem Forscher gelungen, den genauen Fortpflanzungsprozess in der Natur zu beobachten.

Die lange Reise der Aale

Die Reise beginnt beispielsweise bei uns in Deutschland. Im späten Herbst, in einer regnerischen Nacht begeben sich die laichbereiten Aale auf ihre große Reise zurück zu ihrem Ursprung. Über Seen und Flüsse sowie Wiesen und Felder, die nass sind, gelangen die Aale zurück ins Meer. Sobald er das Süßwasser verlässt, nimmt der Aal keine Nahrung mehr zu sich. Diese unglaubliche Leistung und Wanderung von Tausenden Kilometern bis zum Sargassosee dauert ein bis anderthalb Jahre. Zu Beginn haben sie noch viel Energie. In Flüssen mit stärkerer Strömung wie Elbe, Oder, Rhein, Weser oder Ems sparen sie Energie und lassen sich von der Strömung im Mittelwasser treiben. Dabei nehmen sie eine S-Form an. Sobald sie die Mündung erreichen, geht die Schwimmleistung in der Tiefe weiter.

Um auch tagsüber im Meer zu schwimmen, gehen sie auf Tiefen bis zu 1000 Meter hinunter, in der Nacht schwimmen sie an der Wasseroberfläche. Sobald die Aale in der Sargassosee ankommen und im bis zu 2000 Meter tiefen Wasser ihr Liebesspiel vollzogen und abgelaicht haben, verlässt sie die letzte Energie und sie sterben.

Die Eier werden hierbei nicht an einem bestimmten Ort abgelegt, sondern schwimmen durch Öl im freien Wasser. Die Entwicklung der Eier bzw. des Aals ist folgende:

  • Prä-Leptocephali – erstes Larvenstadium: länglich dünn, schwebend im Dottersack (100-300 m tief)
  • Leptocephali (Weidenblattlarven) – zweites Larvenstadium: Form wie ein Weidenblatt oder Lorbeerblatt, durchsichtig, kleiner Kopf, keine Wirbelsäule, Ernährung durch Plankton (Wasseroberfläche bis 50 m tief)
  • der Glasaal ist fertig, welcher danach zum uns bekannten Aal heranwächst

Die Entwicklungen der Larven verlaufen je nach Aalart unterschiedlich. Tropische Aale haben eine kurze Zeit als Larve (2-3 Monate), da der spätere Lebensraum eine sehr geringe Entfernung zum Laichplatz hat. Der bei uns vertretene Europäische Aal hat die längste Reise vor sich und damit auch die längste Zeit als Larve (3 Jahre).

Vom Aussterben bedroht

Beim Europäischen Aal handelt es sich um eine stark bedrohte Tierart. Gerade an den europäischen Küsten werden sie massiv befischt. Laut Greenpeace gingen die Fangzahlen in den letzten 20 Jahren aufgrund der geringen Bestände um 99% zurück. Aber der Aal und sein Fortbestand hat noch andere Feinde:

  • Schwimmblasenwurm
  • Gewässerverbauung
  • Umweltverschmutzung

Laut Experten wird es den Fisch in 20 bis 30 Jahren in europäischen Gewässern nicht mehr geben.

Fazit zum Aal

Der Aal ist ein geheimnisvoller Fisch, welcher eine lange Reise zu uns zurückgelegt hat. Hoffen wir, dass die Entwicklung zugunsten des Raubfisches voranschreitet und wir ihn noch lange in unseren Gewässern haben.

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7 Kommentare

  1. Rolf

    Dann sollte man das interessante Tier natürlich nicht fischen.

    Antworten
    • Ralf

      Der Feind der Aale sind nicht die Angler.
      Der Aal wird auf seiner Reise ins Sargassomeer von unzähligen Wasserkraftwerken respektive von den Rechen „zerstückelt. Des weiteren werden die Blankaale auf den Wanderwegen stark mit Reusen befischt.
      Glasaale werden in vielen Ländern ( vornehmlich asiatische Länder ) als Delikatesse angepriesen und vermarktet. In einer Dose, so groß wie eine Ölsardinendose werden ca. 400-500 Glasaale im eigenen Saft eingekocht.
      Die Ursachen sind bekannt, aber unternommen wird recht wenig….
      Die Angler sind schuld….. wer auch sonst !!!

      Antworten
      • Angelwissen

        Du hast vollkommen Recht Rolf und ich unterschreibe Dir das sofort. Mir ist trotzdem letztes Jahr das Herz aufgegeangen, als ich in Norwegen, am Bootsanleger die Aale fast mit der Hand füttern konnte. Dort sind sie streng geschützt und die Population ist wirklich unglaublich. Beste Grüße aus Hannover und bleib gesund!

        Antworten
  2. Liz

    Hallo, mein Mann ist Angler und hat mir erzählt, dass alle Aale, die mit ca. 10 Jahren die Geschlechtsreife erreichen, in die Saragossasee wandern um dort zu laichen und schlussendlich abzuleben. Der Laich wandert dann dorthin zurück, wo die Eltern damals aufgebrochen sind.

    Das finde ich ausgesprochen interessant und faszinierend. Ich habe jedoch eine Frage dazu, die mir mein Mann auch nicht beantworten kann:

    Der Aal kann bis zu 50 oder gar 80 Jahre alt werden; aber wie macht er das, wenn er mit 10-15 Jahren ablaicht und verendet? Wandern nicht alle Aale ab, verenden nicht alle Aale nach dem Paarungsakt oder verpaaren sich einfach nicht alle Aale und treten später den Heimweg an?

    Ich weiß, die Frage ist etwas dämlich, aber ich habe nirgendwo im Internet etwas dazu gefunden.

    Antworten
    • Franziska Hörstgen

      Hi Liz, diese Frage ist absolut nicht damlich, sondern wirklich interessant! Wir bemühen uns, da etwas herauszufinden und melden uns ganz bald mit Informationen bei Dir!

      Antworten
    • Angelwissen

      Hallo Liz!

      An Deiner Frage bzw. Deiner Anfrage ist einiges richtig, aber auch einiges nicht ganz so richtig. Ich versuche mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Es ist richtig, dass die Aale ungefähr mit 10 Jahren in die Saragossasee aufbrechen um sich zu paaren und abzulaichen. Von dort kommen tatsächlich auch so gut wie keine Aale wieder zurück. Soviel weiß man. Was aber das genaue Laichgeschehen angeht, gibt es auch unter Wissenschaftlern kaum Informationen.

      Übrigens ist es nicht der Laich, der in die Flüsse und Bäche zurückwandert, sondern die kleinen Aale, sprich die Brutfische. Das ist auch ein Verhalten, was dem Aal das Leben sehr schwer macht. Die sogenannten Glasaale werden nämlich von Fangflotten diverser Nationen, direkt vor dem Aufstieg in die Flüsse, in den Flussmündungen, zu tausenden abgefischt. Ein immenser Schaden an der weltweiten Population.

      Warum Aale trotzdem so alt werden können ist ganz leicht erklärt. Wird ein Aal in ein Stillgewässer, ohne Zu- bzw. Abfluss gesetzt, wird er nie seinen Laichzug antreten und kann sehr alt werden. Oft versuchen es die Aale über nasse Wiesen in ein Fließgewässer zu wandern. Sie können problemlos eine gewisse Zeit an Land überleben. Aber manchmal ist der Weg einfach zu weit und sie leben ein langes Leben im See.

      Beste Grüße

      Antworten
    • Kirsten

      Hindert man Aale daran, in die Saragossasee zu wandern, z. B. in dem man sie in einem Teich oder Aquarium hält, können sie sich auch nicht fortpflanzen und sterben folglich auch nicht daran.

      Antworten

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